Arbeitgeber und DGB lehnen Reduzierung tschechischer Pendler ab

Dresden (dpa/sn) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Sachsens
Arbeitgeber lehnen eine Begrenzung tschechischer Berufspendler auf
bestimmte Branchen ab. «Wir brauchen sie alle und unsere Mitarbeiter
brauchen ihren Arbeitsplatz in Sachsen», erklärten DGB-Chef Markus
Schlimbach und Arbeitgeberpräsident Jörg Brückner am Montag in einer

gemeinsamen Stellungnahme.

Die «undifferenzierte Blockade der Politik» werde dem Land noch teuer
zu stehen kommen, hieß es. «Die Beschäftigten aus den Nachbarländer
n
werden nicht vergessen, wer dafür verantwortlich ist, dass sie nicht
zur Arbeit durften und manche werden sich bestimmt umorientieren.»

«Alle Betriebe stehen im Wettbewerb. Alle Betriebe haben ein
fundamentales Interesse daran, dass ihre Beschäftigten, ganz gleich,
ob es deutsche, tschechische oder polnische sind, gesund bleiben»,
hieß es weiter. Der politische und der wirtschaftliche Schaden dürfe
nicht noch größer werden.

Seit Sonntag gelten wegen hoher Corona-Infektionszahlen in Tschechien
verschärfte Einreisekontrollen. Mit Blick auf Berufspendler ist die
Einreise nur noch für Arbeitnehmer bestimmter Branchen erlaubt. Dazu
zählen etwa Mitarbeiter in den Bereichen Gesundheitswesen und Pflege,
Güterverkehr sowie in Bereichen der Landwirtschaft. Auch Pendler in
sogenannten systemrelevanten Berufen sollen weiter Zugang zu ihrem
Arbeitsplatz in Sachsen haben.