187 neue Corona-Fälle - Hamburg tritt bei Inzidenz auf der Stelle

Hamburg kommt beim Sieben-Tage-Wert der Corona-Infektionen nicht
recht vom Fleck. In anderen Teilen Deutschlands sinkt er schneller.
Warum, weiß keiner.

Hamburg (dpa/lno) - In Hamburg hat sich das
Corona-Infektionsgeschehen im Wochenvergleich nur wenig verringert.
Auch mit Blick auf andere Bundesländer geht die Zahl der
Neuinfektionen in der Stadt langsamer zurück. Am Montag kamen laut
Gesundheitsbehörde 187 neu nachgewiesene Fälle hinzu. Das sind 69
mehr als am Vortag und einer mehr als am Montag vor einer Woche. Die
Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner
binnen einer Woche blieb zum Sonntag unverändert bei 67,7. Am Montag
vor einer Woche hatte sie bei 70 gelegen.

Wegen eines Software-Updates am Wochenende sei ein Teil der Fälle in
die Zahlen vom Montag eingegangen, hieß es. Am Dienstag könne es noch
weitere Nachmeldungen geben, sagte Behördensprecher Martin Helfrich.
«Gravierende Abweichungen sind aber nicht zu erwarten.»

Zur Frage, warum die Corona-Zahlen sich in Hamburg eher seitwärts als
nach unten entwickeln, gebe es «keine klare Erkenntnislage», bemerkte
Helfrich. Die Entwicklung zeige aber, «wie wichtig die Entscheidung
war, den Lockdowns weiter zu verlängern». Bund und Länder hatten in
der vergangenen Woche beschlossen, weitere Lockerungen erst ab einem
stabilen Inzidenzwert von unter 35 zu ermöglichen.

Zwar gelinge den Gesundheitsämtern die Nachverfolgung - also die
Ermittlung der Kontakte nach erfolgter Infektion - gut, sagte der
Sprecher. Anders sei es aber bei der «Zurückverfolgung», bei der es
darum gehe, wo genau sich ein Infizierte angesteckt hat. Das gelinge
nur in etwa einem Drittel der Fälle. «Die Frage des Ursprungs lässt
sich einfach manchmal nicht klären.» Helfrich verwies darauf, dass
auch in Hamburg der Trend generell nach unten geht, wenn auch nicht
so schnell. «Aber besser langsam weniger als mehr.»

In die Diskussion anderer Ministerpräsidenten um mögliche
Urlaubsreisen zu Ostern wollte sich Bürgermeister Peter Tschentscher
(SPD) nicht einschalten. Seine Meinung zum Thema Reisen und Corona
habe der Bürgermeister bereits in der vergangenen Woche kundgetan und
daran habe sich nichts geändert, sagte sein Sprecher. Tschentscher
hatte mit Blick auf die am 1. März beginnenden Hamburger
Frühjahrsferien gesagt: «In diesem Jahr sollte es keine Urlaubsreise
geben.»

Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt Hamburg mit einem vom Institut
auf anderer Grundlage berechneten Inzidenzwert von 61 derzeit auf
Rang acht der Bundesländer - gemeinsam mit Niedersachsen. Lange hatte
die Hansestadt zu den Ländern mit der geringsten Inzidenz gehört. Den
Bundesdurchschnitt gab das RKI aktuell mit 59 an.

Die Zahl der in Hamburg an oder mit dem Virus Gestorbenen lag am
Montag unverändert bei 1196. Laut Gesundheitsbehörde haben sich seit
Beginn der Pandemie 49 178 Hamburgerinnen und Hamburger nachweislich
infiziert. Etwa 43 600 von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen
inzwischen als genesen.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am
Montag dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zufolge 70 Corona-Patienten
behandelt, 9 mehr als am Vortag. Davon mussten 38 invasiv beatmet
werden, 4 mehr als am Sonntag.