Weitere Nachweise von Corona-Mutante in Klinikum Spandau

Berlin (dpa/bb) - Nach dem Ausbruch einer ansteckenderen
Corona-Variante am Vivantes-Klinikum in Berlin-Spandau ist die Zahl
der bestätigten Fälle auf 60 gestiegen. Unter den Infizierten seien
21 Mitarbeiter, teilte der landeseigene Klinikkonzern am Montag mit.
In der Vorwoche waren 55 Fälle der Variante B.1.1.7 bekannt gewesen.

Bei Tests von 1200 Mitarbeitern wurden nach Vivantes-Angaben neun
weitere Corona-Infektionen bei Menschen ohne Symptome gefunden. Die
positiven Tests würden nun auch auf Virusvarianten untersucht. Bis
25. Februar gilt ein Aufnahmestopp an dem 600-Betten-Haus. «Die
Rettungsstelle ist gesperrt und wird von der Notfallrettung nicht
mehr angefahren», erklärte Vivantes.

Laut Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sind in Berlin bislang
361 Nachweise der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7
bekannt. Diese Variante ist auch international auf dem Vormarsch.
Experten erwarten einen Anstieg des Anteils von besonders
ansteckenden Mutanten an den Corona-Infektionen.

Wie verbreitet Varianten bundesweit schon sind, wird vom Robert
Koch-Institut (RKI) untersucht. Ergebnisse einer zweiten Erhebung
werden in dieser Woche erwartet. In einer ersten Stichprobe von Ende
Januar lag der Anteil von B.1.1.7 bei knapp sechs Prozent.

Kalayci sagte, in Berlin liege der Anteil der Mutanten unter den
nachgewiesenen Corona-Fällen nach Daten aus den Laboren vom Freitag
bei zehn Prozent. Neben B.1.1.7 blicken Fachleute auch mit Sorge auf
Varianten, die in Südafrika und Brasilien entdeckt wurden.