Reul positiv auf Corona getestet - NRW-Kabinett wohl nicht betroffen

NRW-Innenminister Reul ist positiv auf das Coronavirus getestet
worden - als erster Minister der NRW-Landesregierung. Größere
Auswirkungen auf das Kabinett von Ministerpräsident Laschet erwartet
die Landesregierung nicht.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Innenminister Herbert Reul (CDU) ist als
erster Minister der nordrhein-westfälischen Landesregierung bei einem
Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden. «Dem
Minister geht es den Umständen entsprechend gut, er führt die
Amtsgeschäfte von zu Hause aus», teilte eine Ministeriumssprecherin
am Montag mit.

Eine Infektionskette innerhalb der Landesregierung steht nicht zu
befürchten. «Das Kabinett in Gänze ist insofern nicht betroffen, da
es seit geraumer Zeit im Video-Format zusammentritt», sagte
Regierungssprecher Christian Wiermer der Deutschen Presse-Agentur in
Düsseldorf. Kontaktpersonen würden nun ermittelt und informiert.
Zuständig sei dafür das örtliche Gesundheitsamt.

Vorsichtshalber habe sich auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann (CDU) in häusliche Quarantäne begeben, da er Kontakt zu Reul
gehabt habe, bestätigte eine Sprecherin. Laumann sei aber nicht
positiv getestet worden und arbeite von zu Hause aus. Der WDR hatte
darüber zuerst berichtet.

Nach Angaben des Innenministeriums war Reul zuvor vom
Polizeiärztlichen Dienst des Landeskriminalamts getestet worden. Der
Schnelltest sei positiv ausgefallen. Das Ergebnis des präziseren
PCR-Tests stehe noch aus, sagte die Sprecherin. «Minister Reul
befindet sich seit dem Vormittag für zehn Tage in häuslicher
Quarantäne.» Wegen aller weiteren Details stehe er in engem Kontakt
mit dem zuständigen Gesundheitsamt.

Bislang hatten sich drei Minister aus dem NRW-Kabinett wegen Kontakts
zu einem Corona-Patienten in häusliche Quarantäne begeben, sie hatten
sich aber nicht selbst mit dem Coronavirus infiziert. Als erste
Ministerin war Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) im Oktober
betroffen. Nach einem positiven Corona-Test in ihrem Umfeld begab sie
sich vorsichtshalber in häusliche Quarantäne.

Wenig später ging auch Justizminister Peter Biesenbach (CDU) in
häusliche Quarantäne, nachdem bei einem engen Mitarbeiter das
Coronavirus festgestellt worden war. Verkehrsminister Hendrik Wüst
(CDU) war im November ins Homeoffice gewechselt, nachdem er kurzen
Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatte.