Mediziner: «Gewisse Verschnaufpause» auf Intensivstationen

Jena/Erfurt (dpa/th) - Die Situation bei der Behandlung von
Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen Thüringer Krankenhäuser
hat sich nach Einschätzung des Jenaer Intensivmediziners Michael
Bauer etwas entspannt. «Aktuell stehen wir vor einer gewissen
Verschnaufpause», sagte der Direktor der Klinik für Anästhesiologie
und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena am Montag der
Deutschen Presse-Agentur.

Im Vergleich zur besonders kritischen Zeit um Weihnachten und den
Jahreswechsel würden derzeit 30 Prozent weniger Covid-19-Kranke
landesweit intensivmedizinisch behandelt. Größtenteils seien diese im
Januar in Krankenhäuser gekommen. Am Montag wurden nach Zahlen der
Thüringer Staatskanzlei 130 Menschen nach einer Corona-Infektion auf
diesen Stationen behandelt. Damit entfällt noch immer mehr als jedes
fünfte belegte Intensivbett in Thüringen auf die Behandlung von
Covid-19-Patienten.

Die derzeitige Abnahme der Infektionszahlen beruhigt Bauer nicht -
wegen der auch in Thüringen kursierenden Fälle von
Coronavirus-Mutationen, die zuerst in Großbritannien und Südafrika
0beobachtet worden waren. Hinter sinkenden Fallzahlen könne sich
dennoch ein Anstieg der Mutationsfälle zeigen - was bei nicht
ausreichenden Schutzvorkehrungen wieder zu einem drastischen Anstieg
der Infektionszahlen bis hin zu einer dritten Pandemiewelle führen
könne.