Tourismus-Chefin Bunge hofft auf Ostergeschäft im Norden

Kiel (dpa) - Schleswig-Holsteins Tourismus-Agentur hofft auf einen
Neustart des Tourismus zu Ostern. «Eine Entscheidung gegen eine
Öffnung zu Ostern ist meines Erachtens zum jetzigen Zeitpunkt
verfrüht», sagte Geschäftsführerin Bettina Bunge am Montag der
Deutschen Presse-Agentur. Sie hoffe für die Branche «auf das lang
geplante Ostergeschäft». Zuvor hatte Sachsens Ministerpräsident
Michael Kretschmer (CDU) in der «Bild am Sonntag» erklärt,
Urlaubsreisen zu Ostern könne es dieses Jahr wegen der
Corona-Pandemie nicht geben.

Bunge sagte, die Tourismus-Betrieben seien sehr gut vorbereitet mit
den notwendigen Hygiene- und Schutznahmen sowie
Kontaktnachverfolgungsmöglichkeiten. «Mit der nötigen
Vorbereitungszeit können die Betriebe zu Ostern öffnen, wenn die
Inzidenzzahlen weiter sinken, so dass sicheres Reisen möglich ist.»
Die Menschen wollten wieder reisen, aber «möglichst erstmal in der
Nähe zum Heimatort bleiben, und mit dem Gefühl der Sicherheit,
Planbarkeit und kurzfristigen Änderungsmöglichkeit».

Laut Tourismus-Agentur erzielt die Branche mit ihren mehr als 160 000
Beschäftigten pro Jahr etwa 9,5 Milliarden Euro Umsatz. «Der erneute

Ausfall des Ostergeschäfts würde unserer Tourismusbranche insgesamt
Umsatzverluste in Millionenhöhe verursachen und größtenteils nicht
durch eine Verlagerung der Reisen in andere Monate kompensiert werden
können», sagte Bunge. Normalerweise machten März und April bis zu 14

Prozent des Übernachtungsvolumens aus. «Für viele bereits jetzt
existenziell bedrohte Tourismusbetriebe ist es dringend notwendig,
zum einen die Auszahlung der Überbrückungshilfen sicherzustellen und
zum anderen zeitnah eine Perspektive für die gegebenenfalls
stufenweise Wiederöffnung des Tourismus zu erhalten.»