IHK: Ärger über Umsetzung der Corona-Grenzschließungen

Regensburg (dpa/lby) - Die Umsetzung der Grenzschließungen in der
Corona-Krise sorgt bei bayerischen Unternehmen für Ärger. So
kritisierte die IHK Regensburg, Oberpfalz Kelheim am Montag ein
«Chaos an den Grenzen zwischen Tschechien und Deutschland». Dies
bereite den Unternehmen massive Probleme. Lieferketten sind bereits
jetzt gestört und Mitarbeiter aus Tschechien fehlen.»

Zwar gibt es für unverzichtbare Berufspendler Ausnahmen und eine bis
inklusive Dienstag geltende Übergangsregelung, doch auch deren
Umsetzung bereite Probleme, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen
Helmes. Viele Unternehmen hätten sich auf sie verlassen, doch sie
werde in der Praxis nicht umgesetzt. «Die fehlenden Mitarbeiter
führen in vielen Betrieben zu teils erheblichen Produktionsausfällen
und Engpässen, Terminverzug oder Konventionalstrafen.»

Zudem stelle die kurze Frist, bis zu der Anträge auf die Anerkennung
von Systemrelevanz gestellt werden müssten die Betriebe vor eine
Herausforderung. Bei Betrieben im Bereich der IHK sind rund 13 500
Mitarbeiter aus Tschechien tätig. Das ist gut die Hälfte der Pendler
aus diesem Land.

Das bayerische Innenministerium setzt dagegen auf Geschwindigkeit:
«Wir müssen systemrelevante Betriebe und Einrichtungen in Bayern
unbedingt am Laufen halten», betonte Minister Joachim Herrmann (CSU).
«Daher haben wir alle Landkreise und kreisfreien Städte aufgefordert,
betroffenen Berufspendlern unverzüglich die notwendigen
Bescheinigungen auszustellen und uns bis spätestens morgen
systemrelevante Betriebe und dort ausgeübte relevante Tätigkeiten zu
melden», erklärte er am Montag.

Ab Mittwoch, 00.00 Uhr, wird die Polizei dann laut Ministerium nur
noch Grenzgängern den Übertritt erlauben, die einen negativen
Corona-Test und eine Bescheinigung haben, in einem systemrelevanten
Betrieb eine relevante Tätigkeit auszuüben.