Günther will Osterurlaub trotz Corona nicht abschreiben

Kiel (dpa) - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther
(CDU) hält Osterurlaub trotz der Corona-Pandemie für realistisch.
«Bei uns in Deutschland sehe ich sehr wohl die Möglichkeit, dass wir
Inlandstourismus bis zu diesem Zeitpunkt möglich machen», sagte
Günther am Montag in Kiel. «Und das Wichtigste aus meiner Sicht ist:
Ostern ist noch sieben Wochen hin, und heute ist es mit Sicherheit
grundfalsch, unabhängig von der Inzidenz schon Urlaube abzusagen.»

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht dagegen
keine Chance für Urlaubsreisen zu Ostern. «Ich bin dafür, Wahrheiten

auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider
nicht geben», hatte Kretschmer der «Bild am Sonntag» gesagt. Zu gro
ße
Mobilität bereits im April sei Gift. «Wir würden alles zerstören, w
as
wir seit Mitte Dezember erreicht haben.»

Günther bewertet die aktuelle Entwicklung deutlich optimistischer.
Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, bei den nächsten
Öffnungsschritten Gastronomie und Hotels mit in den Blick zu nehmen.
«Und ich sehe zum heutigen Zeitpunkt überhaupt nichts, was dagegen
spricht, weiterhin an diesem Ziel zu arbeiten.» Natürlich müsse dab
ei
auch über Testungen und über den Umgang mit Gebieten geredet werden,
in denen es relativ viele Corona-Fälle gebe. «Aber definitiv sehe ich
für den Tourismus eine Perspektive ab Ostern.»

In fast allen Bundesländern liege die Zahl der Neuinfektionen je
100 000 Einwohner binnen sieben Tagen mittlerweile unter 100, sagte
Günther. «Wir haben kaum noch Hotspots.» Er werde Hotelbesitzern
nicht davon abraten, Buchungen für die Ostertage anzunehmen. «Aber
ich kann auch keine Garantie dafür geben, dass sich die Zahlen weiter
so positiv entwickeln.»