Debatte um Osterurlaub frustriert Hoteliers

Berlin (dpa/bb) - Das absehbare Ausbleiben vieler Urlauber auch an
Ostern verstärkt die Nöte von Hoteliers und Gastwirten in Berlin.
«Klar hatte man die Hoffnung auf April. Das fällt jetzt weg», sagte
Thomas Lengfelder, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und
Gaststättenverbands, am Montag. Üblicherweise beginne nach mehreren
Messen von Januar bis März für die Hoteliers in der Osterzeit das
Geschäft mit Urlaubern. Die Betriebe seien auf die Einnahmen dringend
angewiesen, weil sie großteils noch immer auf zugesagte staatliche
Hilfen warteten.

Führende Politiker hatten am Wochenende mitgeteilt, dass sie
angesichts der Coronapandemie keine Chance für Urlaubsreisen zu
Ostern sähen. Berlins Tourismus- und Kongressgesellschaft hatte schon
zum Jahreswechsel deutlich gemacht, sie rechne erst im Sommer mit
Besuchern in nennenswerter Zahl.

Lengfelder verwies auf die sinkende Zahl der Menschen, die sich mit
dem Coronavirus infizieren. Bundesweit waren es laut
Robert-Koch-Institut am Montag binnen sieben Tagen rund 59 je 100 000
Einwohner. «Jeder hat gehofft: Wenn die 50 erreicht wird, wird
gelockert», sagte Lengfelder. Angesichts von Mutationen des Virus
haben sich Bund und Länder in der vergangenen Woche jedoch
verständigt, einen «stabilen» Wert von 35 als Richtschnur für
Lockerungen zu nehmen.

Lengfelder forderte Öffnungsschritte mit klar festgelegten
Bedingungen. «Es geht von einer Hängepartie in die andere, es gibt
einen riesengroßen Frust», beschrieb er die Lage. «Viele sind kurz
vor der Pleite.» Von den staatlichen Hilfsgeldern seien meist erst
Abschläge geflossen, Pacht und Gehälter liefen jedoch weiter.
Bankkredite seien schwer zu bekommen, weil nicht klar sei, wann die
Betriebe wieder Einnahmen haben.

Etwa jedes dritte Hotel in Berlin hat nach Dehoga-Angaben
vorübergehend geschlossen. Die übrigen beherbergen noch wenige
Geschäftsreisende. Von den knapp 100 000 sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten der Branche seien knapp 15 000 gekündigt worden. 50 0
00
seien in Kurzarbeit.