Analyse in Israel bestätigt hohe Wirksamkeit von Corona-Impfstoff

Tel Aviv (dpa) - Eine Datenanalyse in Israel zum Einsatz des
Biontech/Pfizer-Impfstoffes gegen Corona bescheinigt dem Präparat
eine hohe Wirksamkeit. Die Krankenkasse Clalit hatte 600 000 Menschen
in die Untersuchung einbezogen, deren zweite Impfung mindestens eine
Woche zurücklag. Nach Angaben einer Clalit-Sprecherin vom Sonntag gab
es in der Gruppe der Geimpften 94 Prozent weniger symptomatische
Infektionen wie in einer Kontrollgruppe noch nicht geimpfter
Menschen. Bei denjenigen, die sich trotz Impfung infizierten, gab es
92 Prozent weniger schwere Verläufe. Von den 600 000 Menschen in
jeder Gruppe waren etwa 430 000 zwischen 16 und 59 Jahren alt, die
übrigen 60 und älter.

Eine andere Analyse hatte zuvor bereits ergeben, dass Menschen, die
sich nach einer Corona-Impfung mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizieren,
anscheinend weniger Viren als Ungeimpfte reproduzieren - und damit
womöglich weniger ansteckend sind. Das gelte schon nach einer
einzigen Impfdosis, berichteten israelische Forscher über die
vorläufigen Daten.

Israel ist für Biontech/Pfizer quasi ein Modellland. Die israelische
Regierung stellt den Firmen im Gegenzug für Impfstoff-Lieferungen
Daten der Impfkampagne zur Verfügung. Clalit-Experte Ran Balicer
sagte, es sei nach dem großflächigen Test nun eindeutig, dass der
Impfstoff von Biontech/Pfizer eine Woche nach der Verabreichung der
zweiten Dosis eine hohe Wirksamkeit habe. Die beiden Unternehmen
hatten die Wirksamkeit ihres Präparats eine Woche nach der zweiten
Dosis mit 95 Prozent angegeben.

In Israel läuft seit dem 19. Dezember eine intensive Impfkampagne.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag erhielten bislang
rund 3,9 Millionen Bürger die erste und rund 2,5 Millionen Bürger
auch die zweite Impfdosis. Insgesamt hat das kleine Mittelmeerland
etwas mehr als neun Millionen Einwohner. Die Regierung will bis Ende
März allen Bewohnern des Landes eine Impfung anbieten, die älter als
16 Jahre sind.