ZI Mannheim treibt Erste Hilfe bei psychischen Erkrankungen voran

Mannheim (dpa/lsw) - Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in
Mannheim organisiert Erste-Hilfe-Kurse, die bei psychischen Notfällen
helfen sollen. «Die Konfrontation mit einem Menschen, der psychisch
erkrankt ist, stellt die meisten von uns vor ein schwieriges
Problem», sagt Michael Deuschle. Der leitende Oberarzt der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie am Mannheimer Zentralinstitut für
seelische Gesundheit (ZI) hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass es
mittlerweile diese Kurse in Deutschland gibt. Dabei lernen Laien,
Menschen beizustehen, die psychische Probleme haben.

Nach Angaben des ZI gibt es inzwischen 86 Instruktoren und 606
Ersthelfer in der Republik. Die Lehrgänge für Ersthelfer richten sich
an Erwachsene und werden besonders nachgefragt von Angehörigen und
Freunden psychisch Erkrankter. Geeignet seien die Schulungen auch für
Rettungssanitäter, Polizisten und Feuerwehrleute sowie für
Mitarbeiter von Notaufnahmen oder Seniorenheimen.

Betitelt ist das Projekt nach dem australischen Vorbild als «Mental
Health First Aid» (MHFA). In Down Under ist MHFA vor zwei Jahrzehnten
entstanden und wird seither wissenschaftlich begleitet. Das Programm
wird mittlerweile in 24 Ländern wie etwa in Großbritannien, in den
USA oder auch in den Niederlanden praktiziert. Die Mannheimer haben
das Ausbildungsprogramm 2020 gestartet.