Linken-Fraktionsgeschäftsführer: Sind nicht aus dem Quark gekommen

Berlin (dpa) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jan
Korte, hat Kritik am Zustand seiner Partei geübt. «Wir können nicht
damit zufrieden sein, wie wir zurzeit dastehen - zumal die Linke
gerade eine riesige Chance hat, die soziale Ungleichheit, die
Zustände in den Krankenhäusern und die Privatisierung des
Gesundheitswesens zu thematisieren», sagte er dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland (RND/Montag). «Darum ist die Auseinandersetzung zu führen
in diesem Wahljahr. Und da ist die Linke glaubwürdig. Wir sind bisher
nicht richtig aus dem Quark gekommen. Das muss jetzt dringend anders
werden.»

Ende Februar will die Partei zwei neue Vorsitzende wählen. Der Ende
Oktober in Erfurt geplante Parteitag musste wegen der Corona-Pandemie
abgesagt werden. Dort sollte eigentlich schon über die neue
Doppelspitze entschieden werden. Als eindeutige Favoritinnen für die
Nachfolge von Katja Kipping und Bernd Riexinger gelten die
Fraktionschefin im hessischen Landtag, Janine Wissler, und die
thüringische Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow.

«Wir hatten lange ein Führungsvakuum. Das muss jetzt schnell gefüllt

werden. Dazu gehört, dass die neuen Parteivorsitzenden die Frage der
Spitzenkandidatur schnell klären, im März oder April. Direkt nach dem
Parteitag müssen wir auf Wahlkampf umschalten», sagte Korte.

In der Wählergunst rangiert die Linke laut Umfragen zurzeit bei
sieben bis neun Prozent.