Österreichs Regierung protestiert gegen deutsche Grenzkontrollen

Wien (dpa) - Österreich hat die neuen deutschen
Einreisebeschränkungen scharf kritisiert. Außenminister Alexander
Schallenberg warnte am Sonntag vor «überschießenden Schritten, die
mehr schaden als nützen.» Das habe der konservative Minister seinem
Berliner Kollegen Heiko Maas mitgeteilt. Außerdem werde der deutsche
Botschafter Ralf Beste, am Sonntag zu einem Gespräch im Wiener
Außenministerium erwartet, berichtete die Nachrichtenagentur APA.

Wiens Innenminister Karl Nehammer beschwerte sich, dass die
Reisebeschränkungen für Tirol den innerösterreichischen Verkehr
zwischen Tirol und dem Osten Österreichs behinderten, weil die
Strecke über das sogenannte Deutsche Eck in Bayern de facto gesperrt
sei. Dies sei «inakzeptabel». «Diese Maßnahme von Bayern ist
unausgegoren und löst nur Chaos aus», sagte der konservative
Politiker.

Ziel der Grenzkontrollen ist, das Einschleppen von ansteckenderen
Varianten des Coronavirus einzudämmen. Sowohl in Tschechien als auch
in Tirol sind diese Varianten stärker verbreitet als in Deutschland.
Deshalb dürfen aus den betroffenen Gebieten derzeit nur noch Deutsche
sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland
einreisen. Ausnahmen gab es zunächst für medizinisches Personal,
Lastwagenfahrer und landwirtschaftliche Saisonkräfte.