Experten in Italien kritisieren geplante Öffnung der Skigebiete

Rom (dpa) - Kurz vor der geplanten Öffnung vieler Skiregionen in
Italien mehren sich die Warnungen der Virologen wegen steigender
Corona-Zahlen. Die Experten des wissenschaftlichen Komitees CTS, das
die Regierung in Rom berät, hätten dagegen votiert, berichtete die
italienische Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Hintergrund sei das
Risiko der schnellen Ausbreitung von neuen Virus-Varianten. Der
Berater des Gesundheitsministeriums, Walter Ricciardi, halte das
Anfahren der Lifte für «nicht vereinbar» mit den Corona-Zahlen, die
sich zuletzt verschlechtert hatten. Bisher ist geplant, dass die
Wintersportgebiete in mehreren Regionen am Montag loslegen dürfen.

Bei Seilbahn-Betreibern und anderen Unternehmen in den betroffenen
Alpen-Zonen liefen die Vorbereitungen für den Start. Von ihnen kam am
Sonntag umgehend Protest gegen die Einschätzung der Experten.
Entscheiden muss ohnehin die Politik, und allen voran die Regierung
in Rom. Die hatte festgelegt, dass der Skibetrieb in den sogenannten
Gelben Zonen des Landes, wo das Corona-Risiko als mäßig gilt, ab dem
15. Februar wieder losgehen darf. Gelb sind unter anderem die
Lombardei, das Aosta-Tal und Venetien.

In Roten und Orangen Zonen müssen die Lifte weiter stillstehen. Dazu
gehören Ligurien, das Trentino und Südtirol. Italiens Skigebiete
hatten Anfang des Winters zum Schutz vor dem Coronavirus gar nicht
öffnen dürfen. Wo der Wintersport jetzt starten könnte, soll es nur
eine begrenzte Anzahl von Skipässen geben. Die Lifte sollen mit 30
Prozent ihrer stündlichen Kapazität fahren.

Die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land zählten bisher mehr
als 2,7 Millionen Corona-Infizierte. Sonntag kamen über 11 000 Fälle

in 24 Stunden hinzu. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Inzidenz) lag zuletzt bei über
130 (1. Februar - 7. Februar).