Kretschmer und Lauterbach: Kein Osterurlaub 2021 - Kritik von Günther

Berlin/Dresden (dpa) - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer
(CDU) und der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sehen keine
Chance für Urlaubsreisen zu Ostern. «Ich bin dafür, Wahrheiten
auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider
nicht geben», sagte Kretschmer der «Bild am Sonntag». Zu große
Mobilität bereits im April sei Gift. «Wir würden alles zerstören, w
as
wir seit Mitte Dezember erreicht haben», warnte der
Ministerpräsident.

Lauterbach sagte am Sonntag der «Welt»: «Ich gehe nicht davon aus,
dass wir in diesem Jahr Osterurlaub machen können.» Die Osterwochen
müssten genutzt werden, mit möglichst geringen Kontakten die noch
immer drohende dritte Welle in der Corona-Pandemie mit den
gefährlichen Mutationen abzuwenden. «Ich wäre schon froh, wenn wir es

ohne dritte Welle bis Ostern überhaupt schaffen», betonte Lauterbach.
Er fügte an: «Sollte dies gelingen, darf der Erfolg nicht im Urlaub
zerstört werden.»

Brandenburgs Ministerpräsident, Dietmar Woidke (SPD) vertritt eine
ähnliche Linie. «Auf touristische Reisen, auf Tagesausflüge, auf
jegliche nicht notwendige Fahrt sollte jetzt dringend verzichtet
werden», sagte der SPD-Politiker der «Welt». Es sei jetzt nicht die
Zeit für Reisen».

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther sieht
den Osterurlaub dagegen bislang nicht in Gefahr: «Wir haben in der
letzten MPK einen klaren Fahrplan verabredet, eine Öffnungsstrategie
auch für die Bereiche Gastronomie und Beherbergung zu erarbeiten. Ich
halte nichts davon, dies nicht mal eine Woche später infrage zu
stellen», sagte der CDU-Politiker der «Welt». «Unser Ziel muss es
sein, ein anderes Ostern erleben zu können als im vergangenen
Jahr.»

Kritik an Kretschmers Ansage kam auch von der Linke. «Wenig im Griff,
aber Hauptsache eine Meldung. Das ist die Linie von Ministerpräsident
Kretschmer», sagte Jan Korte, parlamentarischer Geschäftsführer der
Linke-Fraktion, der «Welt». Anstatt einen nachvollziehbaren, sicheren
und logischen Plan zu entwickeln, werde wahllos irgendeine Maßnahme
rausgehauen. «So verspielt man Vertrauen.» Auch von der FDP kam
Kritik. «Bei Herrn Kretschmer setzt sich Merkels Kurs der
Perspektivlosigkeit fort», sagt Vizefraktionschef Michael Theurer der
Zeitung. «So zermürbt man die Menschen. Sie brauchen aber eine
Perspektive.»