Inzidenz verharrt bei knapp unter 70 - Diskussion um Schulöffnungen

Knapp 300 neue Corona-Fälle am Wochenende in Hamburg, und der
Inzidenzwert dümpelt im Wochenvergleich bei knapp unter 70. Während
Rot-Grün Schnelltests bei Lehrern plant, fordert die CDU überhaupt
erst einmal ein Konzept zur Öffnung der Schulen.

Hamburg (dpa/lno) - Während die Corona-Infektionszahlen in Hamburg
weiterhin nur langsam zurückgehen, nimmt die Diskussion um die
Öffnung der Schulen Fahrt auf. In einem Antrag für die Bürgerschaft
fordern die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Schnelltests für
die Schulbeschäftigten. Die CDU mahnte beim rot-grünen Senat eine
Strategie zur Rückkehr der Präsenzpflicht in den Schulen noch vor den
Frühjahrsferien an. Unterdessen kamen am Wochenende 296 neu
nachgewiesene Corona-Infektionen hinzu. Die Inzidenz, also die Zahl
neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, lag am
Sonntag bei 67,7 - nach 68,4 eine Woche zuvor.

Bei den am Sonntag neu gemeldeten 118 nachgewiesenen Infektionen
handelte es sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde wegen eines
Softwareupdates um einen vorläufigen Wert. Gegebenenfalls fehlende
Daten würden am Montag nachgetragen, hieß es.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit dem Virus
Gestorbenen erhöhte sich laut Robert Koch-Institut (RKI) um 8 auf
1196. Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am
Sonntag laut Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung
für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 61 Corona-Patienten
behandelt. Davon mussten 34 invasiv beatmet werden.

Neben einer Schnellteststrategie für die Schulen fordern die
Fraktionen von SPD und Grünen Senat auch auf, den Schulbeschäftigten
bis zu den Sommerferien weitere drei kostenlose PCR-Test zu
ermöglichen und ihnen auch weiterhin medizinische Masken zur
Verfügung zu stellen. Ziel der Strategie solle es sein, «Schnelltests
zu ermöglichen, die in regelmäßigen Abständen für alle
Schulbeschäftigten anlass- und kostenlos zur Verfügung stehen», hei
ßt
es in dem Antrag. Außerdem soll ein Konzept für den Einsatz von
Schnelltests im Infektionsfall für alle Schulbeteiligten erstellt
werden.

«Wenn wir die Schulen öffnen wollen, brauchen wir ein umfassendes
Gesamtkonzept, das auch Schnelltests berücksichtigt», sagte der
Schulexperte der SPD, Kazim Abaci, am Sonntag. Seine Grünen-Kollegin
Ivy May Müller betonte, dass Schulbeschäftigte wie «Lehrkräfte,
Schulsozialarbeitende, Sonderpädagoginnen, Sonderpädagogen und viele
andere» den Betrieb der Schulen auch während des Lockdowns am Laufen
hielten.

Die CDU-Bildungsexpertin Birgit Stöver mahnte ein Rückkehrkonzept für

die Schulen aus dem Corona-Lockdown noch vor den am 1. März
beginnenden Ferien an. «Pläne bezüglich einer Rückkehr zur
Präsenzpflicht gibt es bislang nicht», monierte sie. Dagegen hätten
andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Niedersachsen bereits
detaillierte Perspektivpläne vorgelegt. «Wertvolle Zeit darf nicht
verstreichen, Pläne dürfen nicht erneut zu spärlich, zu spät
entwickelt und dann nicht konsequent umgesetzt werden.» Schulsenator
Ties Rabe (SPD) müsse jetzt handeln.

In Hamburg ist die Präsenzpflicht an den Schulen coronabedingt nach
wie vor aufgehoben. Erste Lockerungen hat der Senat für die Zeit nach
den Frühjahrsferien Mitte März in Aussicht gestellt.