Berlins Impfzentren bleiben auf - mehr Impfstoff für Krankenhäuser

Die Impfzentren in Berlin bleiben anders als in Brandenburg alle
geöffnet. Für das Personal in Krankenhäusern sollen außerdem bald
erheblich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen.

Berlin (dpa/bb) - In Berlin sind derzeit keine Einschränkungen in den
Impfzentren geplant. Alle vier blieben geöffnet, sagte ein Sprecher
der Senatsverwaltung für Gesundheit am Sonntag auf Anfrage. In
Brandenburg sind fünf von elf Impfzentren nach Angaben der
Kassenärztlichen Vereinigung wegen einer Lieferverzögerung bei
Corona-Impfpräparaten am Montag und Dienstag geschlossen. In Berlin
hatte es im Januar im Impfzentrum im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding
zahlreiche Terminverschiebungen wegen Lieferverzögerungen des
Moderna-Impfstoffs gegeben.

Berlins Krankenhäuser sollen bald sogar deutlich mehr Impfstoff für
ihre Mitarbeiter bekommen. «In den nächsten drei Wochen werden die
Krankenhäuser weitere 35 000 Impfdosen erhalten», sagte
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Samstag der Deutschen
Presse-Agentur. Während die Kliniken in der vorletzten Woche wie
zuvor mit 2394 Impfdosen für Erstimpfungen beliefert wurden, waren es
nach einer Übersicht der Senatsverwaltung für Gesundheit in der
vergangenen bereits 5000. In der kommenden sollen es 10 000 sein,
anschließend 15 000 und eine Woche darauf weitere 10 000 Impfdosen.

Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung hat es bis Samstag 20 764
Erstimpfungen beim Klinikpersonal gegeben. Die Quote liegt damit bei
84,9 Prozent bezogen auf die 24 446 von der Berliner
Krankenhausgesellschaft gemeldeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in den Bereichen Rettungsstelle, Covid-19-Stationen,
Intensivstationen, Hämato-Onkologie, Geriatrie und
Gerontopsychiatrie. In der Charité kommt laut Gesundheitsverwaltung
so viel Impfstoff an, dass damit sämtliche der betreffenden
Mitarbeiter geimpft werden können.

Kalayci sagte, das Risiko von Infektionen in Krankenhäusern lasse
sich durch die Impfungen spürbar verringern. «Auch wenn es keinen
vollumfänglichen Schutz gibt. Es gibt aber deutlich mehr Sicherheit
für alle Beteiligten.»

Durch die steigenden Mengen an Impfstoff wird es nach Einschätzung
der Gesundheitsverwaltung möglich, auch Krankenhäuser in die
Belieferung aufzunehmen, deren Personal in den Rettungsstellen oder
geriatrischen Abteilungen besonderen Risiken ausgesetzt sei, auch
wenn sie wenig oder keine Coronastationen hätten.

Am Vivantes-Klinikum Spandau gilt seit Freitag nach einer Häufung von
Nachweisen einer besonders ansteckenden Corona-Variante ein
Aufnahmestopp. Nach Angaben des Klinikkonzerns sollen bis zum 25.
Februar keine stationären Patienten mehr aufgenommen werden. Eine
Ausnahme gilt für psychiatrische Patienten. Die Rettungsstelle bleibe
nur für die Erstversorgung von Schlaganfallpatienten geöffnet.

In dem Krankenhaus mit rund 600 Betten wurden nach Vivantes-Angaben
vom Freitag 55 Infektionen mit der zunächst in Großbritannien
entdeckten Variante B.1.1.7 nachgewiesen. Unter den Betroffenen seien
17 Mitarbeiter. Derzeit gebe es dazu keinen neuen Stand, teilte eine
Vivantes-Sprecherin am Sonntag mit.