Impfung für rund 300 über 80-Jährige im längsten Plattenbau Deutschlands

Leipzig (dpa/sn) - Rund 300 über 80-Jährige aus dem längsten
Plattenbau Deutschlands in Leipzig werden am Samstag in ihrem
Wohnkomplex geimpft. Es handelt sich um einen Testlauf in einer
Anlage, in der viele ältere Menschen wohnen, wie das Deutsche Rote
Kreuz (DRK) mitteilte. «Die Impfungen werden so koordiniert wie in
stationären Pflegeeinrichtungen, mit mobilen Impfteams», sagte der
Sprecher des DRK in Sachsen, Kai Kranich.

Die Menschen erhalten die Impfung laut DRK in einem Gemeinschaftsraum
des Wohnblocks. Somit müssen die Senioren und Seniorinnen nicht den
Weg ins Impfzentrum auf der Neuen Messe in Kauf nehmen. «Der Testlauf
ist Teil der strategischen Weiterentwicklung der Impfkampagne in
Sachsen», erläuterte Kranich. Zuvor hatte die «Leipziger
Volkszeitung» darüber berichtet.

Der Leipziger Seniorenbeirat und der Verein Alter, Leben und
Gesundheit hatten sich für die Impfungen eingesetzt. «Viele der
allein lebenden über 80-Jährigen können nicht zu den Impfzentren
kommen. Daher haben wir das DRK die Stadt um Unterstützung gebeten»,
erläuterte die Vorsitzende, Gothild Lieber. Das Projekt des Vereins
sieht vor, in ganz Leipzig mehr mobile und flexible Impfmöglichkeiten
im Wohnumfeld von zu Hause lebenden Senioren im höheren Alter zu
schaffen. «Wir hoffen, dass alles gut abläuft und das Modell
ausgeweitet wird.»

In dem 1968 fertiggestellten 335 Meter langen Plattenbau leben etwa
1300 Menschen. Er wird «Lange Lene» genannt - nach der Straße, an der

er liegt: die Lene-Voigt-Straße im Leipziger Stadtteil Probstheida.
Im Inneren verbindet ein Mittelgang die Wohnungen der vier
Hauseingänge miteinander. Man kann von vorne bis hinten durchlaufen,
was knapp fünf Minuten dauert.