Verkehrskollaps droht: Tirol will Lkw-Verkehr aus Italien drosseln

Wien/Berlin (dpa) - Wegen der neuen deutschen Einreiseregeln will das
österreichische Bundesland Tirol schon ab Sonntag den
Lastwagenverkehr aus Italien drosseln, um einen extremen Rückstau und
einen Verkehrskollaps im Inntal zu verhindern. «Wir lassen es nicht
zu, dass Tirol der Parkplatz Europas wird. Aus diesem Grund wird in
Abstimmung mit dem Bund eine Verordnung erlassen, die uns Kontrollen
bereits am Brenner ermöglicht», erklärten am Samstag Tirols
Landeshauptmann Günther Platter und Verkehrslandesrätin Ingrid
Felipe.

Hintergrund ist demnach die deutsche Vorgabe, dass Lkw-Fahrer vorab
bereits online für die Einreise registriert sind, die entsprechenden
Dokumente haben und überdies einen negativen Covid-Test mitführen,
der nicht älter ist als 48 Stunden. Laut Platter dürfte dies am
Sonntag nicht allen Lastwagenfahrern in vollem Umfang bekannt sein.
Daher werde Österreich die Ausreisevoraussetzungen von Tirol nach
Deutschland bereits bei der Einreise nach Tirol am Brenner
überprüfen.

Durchschnittlich nutzen die Inntalautobahn bei Kufstein den Angaben
zufolge innerhalb von 24 Stunden rund 4000 bis 5000 Lkw für den
Gütertransport.

An den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland
Tirol treten in der Nacht zum Sonntag schärfere Einreiseregeln in
Kraft. Aus Angst vor den dort verbreiteten, ansteckenderen Varianten
des Coronavirus wird an den entsprechenden Grenzübergängen in Bayern
und Sachsen scharf kontrolliert. Laut einer Verordnung des
Bundesinnenministeriums dürfen aus den betroffenen Gebieten nur noch
Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in
Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Ärzte, Kranken- und
Altenpfleger sowie für Lastwagenfahrer und landwirtschaftliche
Saisonkräfte.