USA besorgt über Chinas Umgang mit WHO-Mission zu Corona-Ursprung

Washington (dpa) - Die US-Regierung hat sich sehr besorgt über Chinas
Umgang mit der Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum
Ursprung des Coronavirus gezeigt. Peking müsse mit der Untersuchung
kooperieren und sicherstellen, dass die Mission der Experten
unabhängig und «frei von Einmischung oder Veränderungen durch die
chinesische Regierung» bleibe, forderte US-Präsident Joe Bidens
Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan. Die ersten Erkenntnisse
der Mission und der Untersuchungsprozess gäben Anlass zu «großer
Sorge», erklärte Sullivan am Samstag.

«Um diese Pandemie besser zu verstehen und uns auf die nächste
vorzubereiten, muss China die Daten der ersten Tage des Ausbruchs der
Krankheit zur Verfügung stellen», forderte Sullivan. Die höchste
Priorität müsse es zu diesem «kritischen Zeitpunkt sein, die
Glaubwürdigkeit der WHO zu schützen», erklärte er. China wurde
vereinzelt vorgeworfen, Erkenntnisse über erste mögliche Erkrankungen
außerhalb Wuhans schon im Spätherbst 2019 zurückgehalten zu haben.

Die internationalen Experten, die im Auftrag der WHO nach der
Herkunft des Erregers suchen, waren vier Wochen in China. Nach zwei
Woche in Quarantäne, in denen sie ihre Visite vorbereitet und
intensiv per Video auch mit ihren chinesischen Kollegen konferiert
hatten, besuchten sie in Wuhan mehrere Krankenhäuser, Institute,
Labore und auch den Huanan-Markt, wo erste erfasste Infektionen mit
dem Virus aufgetreten waren. Es gab in Wuhan aber auch Ansteckungen,
die nicht mit diesem Markt in Zusammenhang gebracht werden konnten.

Die Ermittlungen folgten erst nach langem Tauziehen mit der
chinesischen Seite. Die Suche nach der Herkunft des Erregers gilt als
politisch heikel, da China befürchtet, als Schuldiger für die
Pandemie angeprangert werden zu können.