Kassenärzte dringen auf Corona-Impfungen beim Hausarzt

Potsdam (dpa/bb) - Die Kassenärzte in Brandenburg fordern, dass die
Corona-Impfung beim Hausarzt möglich wird. «Eine Impfung direkt in
der Arztpraxis bedeutet für jeden Einzelnen eine deutliche
Erleichterung», heißt es in einem Papier der Kassenärztlichen
Vereinigung Brandenburg (KVBB), über das die «Ärzte Zeitung» am
Samstag berichtete und das auch der Deutschen Presse-Agentur
vorliegt. «Gerade alten und kranken Menschen bleibt durch eine
Impfung in der Arztpraxis der Weg in ein Impfzentrum erspart.»
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) solle dies politisch
ermöglichen.

Nach einer Modellrechnung der Kassenärzte könnten dem Bericht zufolge
schon im März so viele Impfstoffdosen vorhanden sein, dass die
Impfzentren überlastet wären. «Spätestens im April muss man auf das

Impfen in den Praxen umswitchen, wenn man allen Impfberechtigten ein
Impfangebot machen will», sagte KVBB-Chef Peter Noack der «Ärzte
Zeitung».

Doch wer zum Beispiel über 70 Jahre alt ist oder schwere chronische
Lungen- oder Nierenerkrankungen hat, braucht nach der
Corona-Impfverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
ein ärztliches Zeugnis für eine Impfung. Das bekommt man nach Angaben
der KVBB bei den Arztpraxen. Deshalb schlagen die Kassenärzte in
ihrem Papier ein Modellprojekt mit beispielsweise 50 Praxen zum
Impfen vor. In Mecklenburg-Vorpommern impfen seit Januar auch
Hausärzte testweise.