Fünf Todesfälle in Seniorenzentrum nach Corona-Infektionen

Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gehören zu den
von Corona besonders gefährdeten Menschen. Nun hat es wieder
Infektionen gegeben - fünf Senioren sind gestorben.

Cloppenburg/Emstek (dpa/lni) - In einem Seniorenzentrum in Emstek
(Landkreis Cloppenburg) sind fünf Bewohner im Zusammenhang mit einer
Corona-Infektion gestorben. Sie hatten die Erst- und Zweitimpfung
gegen das Virus erhalten, wie am Samstag ein Sprecher des Landkreises
sagte. Die zweite Impfung habe es am 18. und 19. Januar gegeben. Der
Sprecher wies darauf hin, dass sich der vollständige Schutz gegen
Covid-19 erst zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis entwickele. Eine
Infektion mit dem Virus sei trotz Impfung weiterhin möglich.

Durch die Impfung solle in diesem Fall die Vermehrung der Viren
reduziert und ein Ausbruch verhindert werden. «Das Immunsystem der
Bewohner ist oftmals durch das Alter und eventuelle Vorerkrankungen
geschwächt», sagte der Sprecher weiter. - Zuerst hatte der
«Norddeutsche Rundfunk» berichtet. Von der Senioreneinrichtung gab es
zunächst keine Stellungnahme.

Am 2. Februar gab es einen Reihentest im Stammhaus mit 93
Teilnehmern. Dabei seien 3 Mitarbeiter und 15 Bewohner positiv auf
das Corona-Virus getestet worden. Einen Tag später, am 3. Februar,
seien im Erweiterungsbau des Heimes insgesamt 79 Mitarbeiter und
Bewohner getestet worden - alle Testergebnisse seien negativ gewesen.

Einen Zusammenhang zwischen Covid-Ausbrüchen in einem Cloppenburger
Krankenhaus und dem Seniorenzentrum sehe man derzeit nicht, hieß es
weiter. Keiner der jetzt positiven Bewohner war zum Zeitpunkt des
Ausbruches in dem Krankenhaus.

Angesichts der Todesfälle in dem Pflegeheim forderte der Vorstand der
Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, ein Monitoring
durch das Robert Koch-Institut. «Insbesondere müssen wir in den Blick

nehmen, wie ist die Entwicklung nach der ersten Impfung und nach der
zweiten Impfung», sagte er. Das sei notwendig, um für einen möglichst

guten und intelligenten Schutz zu sorgen. Notwendig sei aber auch
eine konsequente Sequenzierung bei positiven Corona-Tests in
Pflegeheimen und Krankenhäusern, um festzustellen, ob Mutationen
vorliegen. «Das könnte der Bundesgesundheitsminister sofort per
Anweisung regeln», sagte Brysch. Diese Maßnahmen seien notwendig, um
das Risiko besser einschätzen zu können.