GEW für Schul- und Kita-Öffnungen erst ab 35er-Inzidenz

Schwerin (dpa/mv) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
hat sich kritisch zu den geplanten Lockerungen der Corona-Maßnahmen
für Kitas und Schulen in Mecklenburg-Vorpommern geäußert. Zwar seien

dem Infektionsgeschehen angepasste Öffnungen generell zu begrüßen,
teilten die Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm am
Samstag mit. Aber: «Den Präsenzbetrieb für die Klassen 1 bis 6 sowie

die Abschlussklassen der allgemein- und berufsbildenden Schulen bei
einem Inzidenzwert unter 50 halten wir - ebenso wenig wie einen
Regelbetrieb im Hort - mit Blick auf die offene Frage der Gefährdung
durch Mutationen für nicht angemessen.» Die GEW setze auf die vom
Robert Koch-Institut empfohlene Marke einer 35er-Inzidenz.

Nach Beratungen mit Vertretern von Gewerkschaften, Kommunen und der
Wirtschaft hatte die Landesregierung am Freitagabend mitgeteilt, dass
Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 vom 24. Februar an wieder regulär
in Landkreisen und kreisfreien Städten zur Schule gehen können, in
denen die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen sieben Tagen, stabil unter 50 liegt. Vom 8. März an
sollen dann auch Schüler der höheren Klassen schrittweise wieder an
die Schulen zurückkehren, zunächst im Wechsel von Präsenzunterricht
und Lernen zu Hause.

Die GEW sprach sich für einen schrittweisen Übergang zum Regelbetrieb
mit Wechselunterricht zunächst in halbierten Lerngruppen aus, da so
der Gesundheitsschutz erhöht, die individuelle Förderung verbessert,
der Schulverkehr entzerrt und die Arbeitsbelastung gesenkt werden
könne. «Bis jetzt besteht die unzureichende Strategie aus Masketragen
ohne Arbeitsschutzstandards, Lüften im Winter und fehlenden
Maßnahmen, um Kinder mit Lernproblemen zu unterstützen», bemängelte
n
Lindner und Walm. Sie forderten neben Abstandsmöglichkeiten,
Lüftungsgeräten und anlasslose Testungen auch eine priorisierte
Impfungen des pädagogischen Personals.