EU-Kommissionspräsidentin bedingt für EU-Impfbescheinigung

Athen (dpa) - Die EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen hat
sich grundsätzlich für die Einführung einer EU-Bescheinigung einer
Corona-Impfung ausgesprochen. Der griechische Regierungschef Kyriakos
Mitsotakis fordert dies seit Wochen, damit Reisen ohne
Einschränkungen stattfinden können.

«Ich begrüße die Initiative des griechischen Ministerpräsidenten»
,
sagte von der Leyen der Athener Zeitung «Ta Nea» (Samstag). Was
allerdings noch beschlossen werden müsste, sind eine europaweite
Regelung und wie die Reisen stattfinden können. Dies wird nach den
Worten der EU-Kommissionspräsidentin aber erst dann zur Debatte
stehen, wenn große Teile der Bevölkerung geimpft seien.

Unterdessen machen Israel und Griechenland die ersten Schritte, um
Geimpften freie Reisen zwischen den beiden Mittelmeerstaaten zu
ermöglichen, ohne auf die Entscheidungen der EU zu warten. Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte bei einer Pressekonferenz
mit seinem griechischen Kollegen Kyriakos Mitsotakis vergangenen
Montag gesagt, Reisen zwischen Israel und Griechenland sollten ohne
Quarantäne möglich sein. In Kreisen des Athener Tourismusministeriums
erwartet man eine solche Vereinbarung mit Israel für Ende März. Auch
Zypern will da mitmachen. Für alle drei Staaten ist der Tourismus ein
wichtiger Wirtschaftsbereich.

In der EU wird kontrovers über eine Aufhebung von Reisebeschränkungen
für Menschen mit Corona-Impfung diskutiert. Die offizielle Debatte
über mit dem «Impfpass» verbundene Vorteile wurde im Januar vertagt.

Ungeklärt ist noch, ob von bereits geimpften Menschen weiter eine
Ansteckungsgefahr ausgehen kann.