Rund 45 000 Tschechen und Österreicher arbeiten in Deutschland

Nürnberg (dpa) - Die verschärften Regeln für die Einreise aus
Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol könnten auch
zehntausende Berufspendler treffen. Rund 45 000 in Deutschland
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hatten zuletzt ihren
Wohnsitz in Tschechien oder Österreich, wie die Bundesagentur für
Arbeit (BA) am Freitag auf dpa-Anfrage mitteilte. Die genaue
Ausgestaltung der Regeln für Pendler nach der Einstufung ihrer Heimat
als Virusmutationsgebiete war am Nachmittag zunächst noch unklar.

Nach der jüngsten BA-Statistik von Ende Juni waren 33 800 Tschechen
in der Bundesrepublik regulär in Lohn und Brot. Davon arbeiteten
22 000 in Bayern, 8900 in Sachsen und 900 in Thüringen. Die meisten
waren im verarbeitenden Gewerbe (11 600) sowie in Verkehr und Lagerei
(5700) beschäftigt, wozu etwa Lastwagenfahrer und Kurierdienste
zählen.

Es folgten der Dienstleistungssektor (5600), der Bau (3000) und das
Gastgewerbe (2800), wobei diese Zahl nach Branchenexperten in den
vergangenen Monaten durch die Corona-Maßnahmen gesunken sein dürfte.
Das Gesundheits- und Sozialwesen spielte mit knapp 1500 Beschäftigten
eine deutlich kleinere Rolle.

In Österreich lebten gut 11 100 Beschäftigte, die in Deutschland
sozialversicherungspflichtig arbeiteten. Mit 9600 verdienten die
meisten davon ihr Geld in Bayern. Die österreichischen Einpendler -
wie viele davon in Tirol lebten, geht aus der Statistik nicht hervor
- arbeiteten vor allem in den Branchen verarbeitendes Gewerbe (3600),
Gesundheits- und Sozialwesen (1400), in Autowerkstätten (knapp 1200)
und in Verkehr und Lagerei (knapp 1000).

Mit 4200 verdienten besonders viele Tschechen ihr Geld im bayerischen
Grenz-Landkreis Cham, erst mit weitem Abstand gefolgt vom Landkreis
Tirschenreuth und dem Erzgebirgskreis. Viele Österreicher wiederum
arbeiten in den Grenz-Landkreisen Altötting und Berchtesgadener Land.