Friseure bereiten sich auf Ansturm vor - längere Öffnungszeiten

Hanau/Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Friseure in Hessen stellen sich zur
Wiedereröffnung der Betriebe am 1. März auf eine große
Kundennachfrage ein. «Ich gehe davon aus, dass wir im März und April
gut frequentiert sind», sagte René Hain, Geschäftsführer des
hessischen Innungsverbandes des Friseurhandwerks, am Freitag. Dies
hätten die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr gezeigt, als die
Friseure nach dem ersten Lockdown wieder aufgemacht hätten. «Da war
der Andrang auch enorm groß.»

Die Betriebe erweitern laut Hain auch nun wieder ihre Öffnungszeiten.
«Montag war immer der Sonntag der Friseure. Das gilt seit der
Pandemie nicht mehr.» Viele Friseure hätten auf eine Sechstagewoche
umgestellt und tagsüber länger geöffnet. Die verlängerten
Öffnungszeiten dienen dem Innungsverband zufolge nicht nur dazu, den
Kundenandrang zu bewältigen. Laut Hain geht es gerade den größeren
Betrieben auch darum, mittels Schichtdienstes die Mitarbeiter soweit
wie möglich auszulasten, da durch die Abstandsregelungen weiter nur
eine reduzierte Anzahl an Plätzen belegt werden dürfe. Dennoch werde
es teilweise aber bei Kurzarbeit bleiben.

Schon vor Bekanntgabe der Öffnung ab dem 1. März hatten einige
Betriebe laut Hain vorterminiert und ab Mitte Februar vorsorglich
Termine vergeben. Der Innungsverband hatte sich den Angaben zufolge
insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Lage der Betriebe, denen
seit dem 15. Dezember die Einnahmen fehlten, unter Einhaltung von
Hygienekonzepten für eine Öffnung ab 15. Februar stark gemacht. Die
schon festgelegten Termine für Februar würden verschoben.

Die hessische Handwerkskammer wertete die Öffnung ab dem 1. März als
«richtigen und wichtigen Schritt», wie es in einer Mitteilung von
Freitag hieß. «Diese Entscheidung gibt einer bedeutenden
Handwerksbranche wieder eine Zukunftsperspektive und verhindert einen
massiven Verlust von Arbeitsplätzen», sagte Stefan Füll, Präsident

des Hessischen Handwerkstages. Die Rücklagen der meist kleinen
Betriebe seien oft aufgebraucht und staatliche Hilfen seien, wenn sie
überhaupt in Anspruch genommen werden könnten, mehrheitlich noch
immer nicht ausgezahlt.