Saale-Orla-Kreis begrüßt Corona-Kontrollen an Grenze zu Tschechien

Schleiz (dpa/th) - Im besonders schwer von der Corona-Pandemie
betroffenen Saale-Orla-Kreis stoßen die angekündigten Kontrollen für

Reisende an der Grenze zu Tschechien auf Zustimmung. «Wir müssen
alles Notwendige unternehmen, um zu verhindern, dass das ungezügelte
Infektionsgeschehen aus der tschechischen Grenzregion zu uns
herüberschwappt und sich eine dritte Welle aufbaut, ehe wir die
zweite in den Griff bekommen haben», erklärte Landrat Thomas Fügmann

(CDU) am Freitag. Er verwies auf den starken Pendlerverkehr aus
dieser Region, insbesondere aus dem Raum Cheb (deutsch: Eger) in den
südostthüringischen Landkreis. Dort beschäftigen mehrere Firmen
Mitarbeiter aus Tschechien.

Der Saale-Orla-Kreis gehört mit gut 164 Corona-Infektionen je 100 000
Einwohner binnen sieben Tagen zu den zehn am schwersten betroffenen
Landkreisen bundesweit. In Tschechien sind die deutlich
ansteckenderen Mutationen des Corona-Virus stark verbreitet.

Der Saale-Orla-Kreis hatte ursprünglich eine Allgemeinverfügung mit
zusätzlichen Regeln für Arbeitnehmer, die aus Tschechien einreisen,
vorgesehen. Inzwischen beschloss die Bundesregierung am Freitag neue
Einreisebeschränkungen und vorübergehende Grenzkontrollen für das als

Virusmutationsgebiet eingestufte Nachbarland Tschechien - wie auch
für das österreichische Bundesland Tirol. Der Landkreis verzichtet
deshalb auf eine eigene Regelung.