Erst sieben Prozent der über 80-Jährigen komplett geimpft

Magdeburg (dpa/sa) - In den ersten sieben Wochen der Impfkampagne
haben nur sieben Prozent der über 80-Jährigen in Sachsen-Anhalt eine
vollständige Corona-Impfung bekommen. Zwölf Prozent dieser
Altersgruppe hätten ihre Erstimpfung bekommen, sagte
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Freitag in einer
Sondersitzung des Sozialausschusses des Landtags zu den Verstößen
gegen die Impfreihenfolge. Diese niedrige Quote sei ein Grund, warum
sie so ungehalten auf die Vorgänge in Halle, Stendal und anderen
Landkreise reagiert habe.

Deutlich besser sieht die Quote in den Pflegeeinrichtungen aus. Dort
sind laut Grimm-Benne bisher 72 Prozent der Einwohner mit der ersten
und 47 Prozent mit der zweiten Dosis geimpft worden. Das bereits
impfberechtigte Personal von Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und
Krankenhäusern ist demnach bisher zu 44 Prozent mit einer Erstimpfung
und zu 26 Prozent mit einer Zweitimpfung gegen das Coronavirus
immunisiert worden.

In Halle hatte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) angegeben,
dass seit Beginn der Impfkampagne 585 Menschen mit übrig gebliebenen
Dosen geimpft worden seien. Darunter waren er, zehn Stadträte und
fast alle Angehörigen des Katastrophenstabes - die meisten davon
gehörten nicht der ersten Prioritätsgruppe an. Auch aus den
Landkreisen Stendal und Wittenberg waren Verstöße gegen die
festgelegte Reihenfolge bekannt geworden. Laut Grimm-Benne sollen in
Sachsen-Anhalt bis Ende des Monats alle Pflegeeinrichtungen im Land
ein Impfangebot bekommen haben.