liegt an der Grenze zu Sachsen, Cheb an der Grenze zu Bayern und Sachsen, Trutnov an der Grenze zu Polen in der Nähe von Sachsen.) Bayerisch-tschechische Grenzregion erlässt strenge Regeln für Pendler

Kein Stopp mehr am Supermarkt, regelmäßige Tests für alle und ein
eigenes Hygienekonzept: Die verschärften Regeln treffen diesmal auch
die Anwohner auf bayerischer Seite.

Wunsiedel/Prag (dpa/lby) - Wegen massiver Corona-Infektionszahlen in
Tschechien haben bayerische Landkreise entlang der Grenze strenge
Regeln erlassen. Pendler dürfen nur noch direkt zur Arbeit und wieder
nach Hause fahren, Betriebe mit mehr als fünf Mitarbeitern aus
Tschechien brauchen ein eigenes Hygienekonzept und ein Testkonzept
für alle Angestellten. Außerdem müssen Unternehmen die Testergebnisse

kontrollieren und für mehrere Wochen aufbewahren.

In den Landkreisen Tirschenreuth, Cham und Neustadt an der Waldnaab
gelten die Regeln ab Donnerstag. In Stadt und Landkreis Hof sowie im
Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge ab Freitag. Im Landkreis Regen
waren nach Angaben des Landratsamts vorerst keine strengeren Regeln
geplant.

«Wir alle wollen die Zahl der Infektionen senken und damit
Lockerungen möglich machen. Dazu sind in der aktuellen Situation
solche Einschnitte nötig», betonte Peter Berek (CSU), Landrat von
Wunsiedel im Fichtelgebirge. «Ich bin mir sicher, dass wir hier bei
zahlreichen Grenzgängern und Grenzpendler sowie bei sehr vielen
Unternehmen auf Verständnis stoßen.»

Verstöße können mit bis zu 25 000 Euro bestraft werden. Die neuen
Regelungen sind nach Angaben der zuständigen Landratsämter mit dem
Bayerischen Gesundheitsministerium abgestimmt. «Darüber hinaus laufen
Gespräche zu nächsten anstehenden Schritten», teilten Landrat Oliver

Bär (CSU) und Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) in Hof mit.

Die bayerischen Nachbargebiete in Tschechien und auch das
österreichische Bundesland Tirol könnten schon bald zu
Mutationsgebieten erklärt werden. Das könnte stationäre
Grenzkontrollen nach sich ziehen, erklärte Bayerns Ministerpräsident
Markus Söder (CSU) am Donnerstag.

Einreisen nach Bayern seien dann ausnahmslos nur noch mit einem
negativen Corona-Test möglich, der dann nicht mehr in Bayern
nachgeholt werden dürfe. «Dies kann unsere Sicherheit deutlich
verbessern», sagte Söder. Pendler aus Tschechien müssen schon seit
Ende Januar bei der Einreise nach Bayern ein negatives
Corona-Testergebnis vorweisen, das höchsten 48 Stunden alt sein darf.

Tschechien kündigte an, ab Freitag drei Grenzbezirke von der
Außenwelt abzuschotten. Betroffen sind die Bezirke Sokolov (Falkenau)
an der Grenze zu Sachsen, Cheb (Eger) an der Grenze zu Bayern und
Sachsen sowie Trutnov (Trautenau) an der Grenze zu Polen in der Nähe
von Sachsen.

Wer dort wohne, dürfe den jeweiligen Bezirk nicht mehr verlassen,
sagte Gesundheitsminister Jan Blatny am Donnerstag in Prag. Leute von
außerhalb würden nicht hereingelassen. Ausnahmen gelten unter anderem
für den Weg zur Arbeitsstätte. Dafür sind schriftliche Nachweise
vorzulegen. Der Transit ohne Zwischenstopp bleibt erlaubt. Die
Polizei werde an den Zufahrtsstraßen kontrollieren.

Tschechien ist stark von der Corona-Krise betroffen. Landesweit
meldeten die Behörden am Donnerstag 9446 neue Fälle. Seit Beginn der
Pandemie gab es mehr als eine Million bestätigte Infektionen und 17
772 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen
Einwohner.

Auch in der bayerischen Grenzregion sind die Zahlen im Vergleich zu
anderen Regionen im Freistaat besonders hoch: Das Robert
Koch-Institut (RKI) meldete für den Landkreis Tirschenreuth am
Donnerstag mehr als 333 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen. Es folgten die Landkreise Wunsiedel im Fichtelgebirge
mit einer Inzidenz von 256,0, die Stadt Hof mit 178,9, der Landkreis
Hof mit 162,4 sowie der Landkreis Regen mit 139,5.