Landesregierung berät auf Corona-Gipfel über weiteres Vorgehen

Bund und Länder hatten sich bereits am Mittwoch auf verlängerte
Corona-Maßnahmen entschieden, die bis zum 7. März gelten sollen. Für

Schulen und Kitas ist im Nordosten noch einiges unklar. Dies soll
sich am Freitag ändern.

Schwerin (dpa/mv) - Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns berät
am Freitag bei einem Corona-Gipfel die konkrete Umsetzung der
jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse. Bei der Videokonferenz mit Kommunen,

Gewerkschaften und Sozialverbänden stehen etwa Schulen und Kitas im
Mittelpunkt. Es soll geklärt werden, wie es dort nach den
Winterferien in der übernächsten Woche weitergeht.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte am Donnerstag im
Landtag in Schwerin, dass die Klassenstufen 1 bis 6 nach den Ferien
zum regulären Betrieb zurückkehren sollen. Voraussetzung sei, dass im
betroffenen Landkreis oder kreisfreier Stadt stabil weniger als 50
Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen registriert
wurden. Diesen Wert haben jedoch noch nicht alle Regionen im
Bundesland erreicht, wodurch noch offen ist, wie dort verfahren wird.

Zudem drängt die Wirtschaft auf weitere Öffnungsperspektiven.
Friseure dürfen, wie im Bund-Länder-Beschluss festgehalten, vom 1.
März an unter Hygiene-Auflagen wieder öffnen. Ob weitere Lockerungen
folgen, war zunächst noch unklar. Das Nachbarbundesland
Schleswig-Holstein kündigte am Donnerstag etwa an, Zoos und
Gartenbaucenter zum 1. März öffnen zu wollen.

«Um wieder zu öffnen, brauchen wir eine sichere Basis», warb Schwesig

im Landtag um Geduld. Lockerungen in der Wirtschaft seien angesichts
neuer Gefahren durch mutierte Coronaviren erst bei
Sieben-Tage-Inzidenzen unter 35 möglich. Von diesem Wert ist der
Nordosten jedoch noch ein ganzes Stück entfernt. «Wichtig ist aber
auch, dass wir allen anderen Bereichen, die jetzt enttäuscht sind,
eine Perspektive geben», betonte die Regierungschefin, ohne aber
bereits konkret zu werden.

Nach jüngsten Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales
(Lagus) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit bei 66,4. Den mit
Blick auf mögliche Öffnungen wichtigen Schwellenwert von 35 haben
derzeit lediglich die Hansestadt Rostock und der Landkreis
Vorpommern-Rügen unterschritten. Die anderen Regionen im Bundesland
liegen bei 36,1 bis 89,9, der Landkreis Vorpommern-Greifswald ragt im
negativen Sinne mit 196,1 deutlich heraus.