Kassen: Hoher Krankenstand in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr

Die Menschen in Sachsen-Anhalt melden sich häufiger krank als der
Durchschnittsdeutsche. Besonders der Rücken scheint in Sachsen-Anhalt
öfter zu zwicken.

Halle (dpa/sa) - Der Krankenstand in Sachsen-Anhalt lag im
vergangenen Jahr deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus
den Daten verschiedener Krankenkassen hervor. Die DAK berichtet sogar
vom bundesweit höchsten Krankenstand 2020. Der Arbeitsausfall habe
demnach in Sachsen-Anhalt bei 5,2 Prozent der Soll-Arbeitszeit
gelegen, bundesweit betrage er bei den DAK-Versicherten nur 4,1
Prozent.

Auch bei anderen Krankenkassen zeigt sich diese Tendenz. Auf jede der
in Sachsen-Anhalt bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherte
Erwerbsperson seien 2020 rund 19 Fehltage angefallen. Das seien nach
Angaben der Kasse etwa vier Tage mehr als im Bundesdurchschnitt. Noch
höher lagen die Fehlzeiten im Ländervergleich nur in
Mecklenburg-Vorpommern. Am niedrigsten lagen im Übrigen die Werte für
2020 in Baden-Württemberg (12,3 Tage) und Bayern (12,9 Tage).

Auch die Fallzahlen von Arbeitsunfähigkeit lagen 2020 in
Sachsen-Anhalt über dem Bundesschnitt. Zwischen Januar und August
2020 kamen beispielsweise auf 100 AOK-Mitglieder im Durchschnitt 12,5
Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen psychischer Erkrankungen
(Deutschlandweit: 11,1 Fälle). Gleichzeitig lag auch die Dauer eines
durchschnittlichen psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeitsfalls in
Sachsen-Anhalt mit 26,2 Tagen über dem bundesweiten Wert von 25,9
Tagen.

Besonders häufig treten im Land nach TK-Angaben Krankheiten des
Muskel-Skelett-Systems als Ursache für die Fehltage auf - «Stichwort
Rückenschmerzen». Auf 100 Versicherte kamen 2020 im Schnitt in
Sachsen-Anhalt 314 Fehltage wegen einer solchen Diagnose. Im Bund
kamen auf 100 Versicherte laut TK lediglich 280 Fehltage wegen
solcher Erkrankungen zustande.