Corona-Varianten in Frankreich - Ausbruch im Département Moselle

Paris (dpa) - Die ansteckendere Coronavirus-Variante aus
Großbritannien ist nach Schätzungen der Regierung aktuell für 20 bis

25 Prozent der Corona-Infektionen in Frankreich verantwortlich. Die
südafrikanische und brasilianische Variante seien landesweit hingegen
nur für etwa 4 bis 5 Prozent der Infektionen verantwortlich, sagte
Gesundheitsminister Olivier Véran am Donnerstagabend. Besonders viele
Fälle gebe es im Département Moselle an der deutschen Grenze. Dort
seien innerhalb der vergangenen vier Tage rund 300 Fälle
identifiziert worden, die auf die brasilianische und südafrikanische
Variante zurückgehen. Véran wollte die Region am Freitag aufsuchen.

Premierminister Jean Castex kündigte unterdessen an, nach dem Ende
der Ferien an Grundschulen zunächst rund 200 000 Speicheltests pro
Woche einzusetzen, um die Ausbreitung der Epidemie dort zu
überwachen. Diese Speichel-PCR-Tests seien besonders geeignet, wenn
Tests regelmäßig wiederholt werden müssten, hatte die Hohe
Gesundheitsbehörde zuvor erklärt.

In Frankreich gilt seit einigen Wochen eine strenge Ausgangssperre ab
18 Uhr abends - aber es gibt keine generellen Ausgangsbeschränkungen
am Tag. Der Einzelhandel und Schulen haben weitgehend geöffnet.
Restaurants, Kultureinrichtungen oder Skilifte sind geschlossen. In
den vergangenen 24 Stunden sind in Frankreich etwas mehr 21 000
Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Seit Beginn der Epidemie sind
mehr als 80 000 Menschen gestorben. Véran betonte, es gehe nun darum,
zusammenzuhalten und Zeit zu gewinnen, um einen neuen Lockdown zu
verhindern.