Eltern in Bulgarien gegen Corona-Tests an Schulen

Sofia (dpa) - In Bulgarien verweigern Eltern massenhaft Corona-Tests
für ihre Schulkinder trotz kontinuierlich steigender Fallzahlen. Nur
knapp 15 Prozent der Eltern seien einverstanden, dass ihre Kinder an
den Schulen mit Antigentests auf das Coronavirus getestet würden, wie
am Donnerstag aus einer Umfrage des Bildungsministeriums hervorging.
Nach zwei Lockerungen des Corona-Lockdowns waren in Bulgarien Grund-
und Mittelschulen sowie Gymnasien für den Präsenzunterricht
stufenweise wieder geöffnet worden.

Gesundheitsminister Kostadin Angelow begründete die vom
Bildungsministerium angestrebte Einführung von Corona-Tests an
Schulen damit, dass damit der Präsenzunterricht länger aufrecht
erhalten werde konnte. Eltern beklagten aber, dass ihre Kinder durch
Antigentests, die an den Schulen nicht im Beisein der Eltern
vorgenommen werden sollen, psychisch belastet werden könnten.

In Bulgarien nehmen die Corona-Neuansteckungen wieder schnell und
kontinuierlich zu. Seit Jahresbeginn waren einige Einschränkungen des
Teil-Lockdowns gelockert worden. Erst Anfang Februar durften
Einkaufszentren, Fitnessstudios und Tanzschulen wieder öffnen.
Restaurants und Cafés bleiben bis 1. März zu.

In Bulgarien wurden aktuell nach Angaben des Corona-Krisenstabs 140
Neuinfektionen pro 100 000 Menschen binnen zwei Wochen verzeichnet.
Allein binnen einer Woche sei dies ein Zuwachs um 32 Prozent. Erst
bei 200 Neufällen auf 100 000 Menschen binnen zwei Wochen soll es
wieder strengere Corona-Einschränkungen geben, sagte Angelow. In dem
Balkanland mit einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen sind
aktuell 22 236 mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der
Pandemie starben 9527 mit dem Coronavirus infizierte Menschen.