Hoff: Kultur-Lockerungen von lokalen Entwicklungen abhängig machen

Erfurt (dpa/th) - Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff
(Linke) hat sich für behutsame Öffnungen im Kulturbereich
ausgesprochen. Hoff betonte am Donnerstag, dass ihm
länderübergreifende Regelungen dafür lieb wären. Bei der
Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch konnte sich Thüringen
allerdings mit der Forderung nach einem bundesweiten Stufenplan mit
langfristigen Perspektiven für den Umgang mit der Pandemie nicht
durchsetzen. «Wenn wir dazu nicht kommen, müssen wir eigene Thüringer

Regeln treffen», sagte Hoff.

Ihm sei es wichtig, Lockerungen nicht an Kalenderdaten, sondern an
der tatsächlichen Infektionsentwicklung festzumachen. Dabei sollte
die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je
100 000 Einwohner, die Auslastung vor allem der Intensivbetten in den
Krankenhäusern und der Fortschritt beim Impfen berücksichtigt werden.
Das bedeute auch, Lockerungen regionalen Gegebenheiten anzupassen.
«In einem Landkreis mit einer Inzidenz von 400 wäre es
unverantwortlich, Museen zu öffnen oder Theaterveranstaltungen
anzubieten.» Wenn es daneben aber 14 Landkreise mit einer Inzidenz
unter 25 gebe, könne man diese nicht gleich behandeln. «Dort, wo die
Zahlen hochgehen, muss man lokal sofort reagieren.»

Zudem sollten Öffnungen im Kulturbereich, wenn möglich, langsam
vonstattengehen. «Um einen Jojo-Effekt zu vermeiden», sagte Hoff mit
Blick auf möglicherweise wieder steigende Zahlen, wenn es zu
Lockerungen kommt.

Für Theater halte Thüringen weiter daran fest, diese bis zum 31. März

für Publikum geschlossen zu lassen. Damit seien Träger und
Intendanten einverstanden gewesen, sagte Hoff. Für Musik- und
Jugendkunstschulen solle der Stufenplan wie für die Öffnung von
Schulen allgemein gelten. Abhängig von der Infektionsentwicklung
könnten dann etwa bei Lockerungen wieder Einzelunterricht, ab einem
deutlich entspannten Pandemiegeschehen auch wieder Gruppenunterricht
angeboten werden.