Neustart an Schulen in MV am 24. Februar - Wirtschaft muss warten

In der kommenden Woche sind noch Ferien in Mecklenburg-Vorpommern.
Danach soll es für viele Kinder eine Rückkehr an Schule und Kita
geben. Öffnungsperspektiven für die Wirtschaft sind hingegen noch
nicht in Sicht.

Schwerin (dpa/mv) - Die Landesregierung hat Stufenpläne für die
baldige Öffnung von Schulen und Kitas in Mecklenburg-Vorpommern
aufgestellt, vertröstet die Wirtschaft bei den von ihr geforderten
Lockerungen aber noch. «Wenn wir jetzt Öffnungsschritte gehen, dann
wollen wir sie dauerhaft gehen und nicht wieder zurücknehmen müssen»,

sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag nach
einem weiteren Corona-Landesgipfel, an dem erneut auch Vertreter von
Verbänden, Gewerkschaften und Medizinexperten teilnahmen. Wichtig
sei, dass als erstes für Kinder und Jugendliche wieder mehr
Normalität gewährleistet werden könne. «Es bleibt dabei, Kinder und

Familien haben für uns die erste Priorität.»

Schwesig kündigte an, dass Friseure vom 1. März an wieder landesweit
öffnen dürfen. Sie hofft, dass dies auch im Landkreis
Vorpommern-Greifswald möglich ist, der im landesweiten Vergleich die
mit Abstand höchsten Infektionszahlen hat. Darüber solle am 22.
Februar mit dem Landkreis beraten werden.

Für die Öffnung von Gaststätten und Hotels, die schon seit Anfang
November geschlossen sind und angesichts sinkender
Corona-Infektionszahlen im Land auf eine Öffnungsperspektive dringen,
nannte sie kein Datum. Zwischen Bund und Ländern bestehe Einigkeit
darüber, dass größere Öffnungen etwa auch im Handel erst möglich

sind, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 35 Infektionen je
100 000 Einwohner binnen einer Woche liege. Am Freitag lag dieser
Wert bei landesweit rund 66.

Bei einem nächsten MV-Gipfel am 24. Februar solle darüber beraten
werden, ob schon zum 1. März weitere Lockerungen möglich seien.
«Dafür hat die Taskforce Wirtschaft und Tourismus erste Vorschläge
präsentiert», sagte Schwesig.

Schwesig und Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) bekräftigten, dass
es möglichst einheitliche Regelungen mit benachbarten Bundesländern
wie Schleswig-Holstein geben soll. Dort hatte die Landesregierung
angekündigt, etwa Zoos und Gartenbaucenter zum 1. März öffnen zu
wollen. Mit einheitlichen Regelungen soll Reiseverkehr verhindert
werden.

Vom 24. Februar an will MV wieder zum Präsenzunterricht an den
Schulen übergehen. Als erstes sollen die Schüler der Klassenstufen 1
bis 6 an ihre Schulen zurückkehren. Dies gelte aber nur für
Landkreise und kreisfreie Städte, die stabil weniger als 50
Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen aufweisen,
hieß es. Leichte Überschreitungen des Wertes blieben für fünf Tage

ohne Folgen, danach würden wieder Einschränkungen greifen.

Vom 8. März an sollen dann auch Schüler der höheren Klassen bei
Inzidenzwerten unter 50 schrittweise an die Schulen geholt werden,
zunächst im Wechsel von Präsenzunterricht und Lernen von zu Hause
aus. Für Abschlussklassen wird zur Prüfungsvorbereitung bereits seit
längerem Präsenzunterricht angeboten. In Corona-Hotspots mit einer
Inzidenz von über 150 soll auch künftig nur eine Notbetreuung für
jüngere Schüler angeboten werden. Im Nordosten wird seit der
Verschärfung des Corona-Lockdowns Mitte Dezember kein regulärer
Unterricht mehr erteilt. Derzeit sind Winterferien.

Bereits vom 22. Februar an gilt ein Stufenplan für die Öffnung von
Kindergärten und -krippen sowie der Tagespflege. Demnach können
Einrichtungen in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer
Sieben-Tage-Inzidenz von 50 und darunter dann zum sogenannten
Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren. «Das heißt, alle

Kinder können wieder uneingeschränkt in die Einrichtungen kommen. Die
Schutzmaßnahmen sind aber weiterhin hoch», teilte Sozialministerin
Stefanie Drese (SPD) mit.

Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 soll dem Stufenplan zufolge
der Regelbetrieb fortgeführt werden, allerdings unter strengeren
Hygienevorschriften. Bei Inzidenzen zwischen 100 und 150 werden
Eltern - wie derzeit noch gültig - aufgefordert, die Kinder möglichst
zu Hause zu betreuen. Bei Werten von mehr als 150 findet in Kitas nur
noch eine Notfallbetreuung bei besonderen Härtefällen statt. Das ist
derzeit im Landkreis Vorpommern-Greifswald der Fall, wo die
Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag bei 188 lag.

Am Freitag sind in Mecklenburg-Vorpommern indes 180
Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das waren 25 weniger als am
Freitag vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und
Soziales (Lagus) mitteilte. Am Vortag waren es demnach noch sieben
Corona-Fälle weniger.

Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19, womit
diese Zahl auf insgesamt 626 stieg. Die Corona-Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner binnen einer Woche gingen im Vergleich zum Vortag
weiter um 1,6 auf nun 64,7 zurück. Vor einer Woche lag dieser Wert
demnach noch bei landesweit 84.