Weiter eingeschränkter Kita-Betrieb in NRW

Die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse haben erste Hoffnungsschimmer f
ür
Schüler und Friseure gebracht. Die Eltern von Kita-Kindern gucken
dagegen in NRW noch in die Röhre.

Düsseldorf (dpa/lnw) - In den nordrhein-westfälischen
Kindertagesstätten wird der eingeschränkte Pandemiebetrieb in der
kommenden Woche fortgesetzt. Das geht aus einem am Donnerstag
veröffentlichten Informationsschreiben des NRW-Familienministeriums
an Eltern, Träger, Leitungen und Personal hervor. Damit werde auch
der Appell aufrechterhalten, «Kinder wann immer möglich selbst zu
betreuen».

Derzeit sind die Kitas nach Angaben des Ministeriums im
Landesdurchschnitt mit etwa einem Drittel der Kinder belegt. «Die
Zahlen können von Kita zu Kita unterschiedlich sein», teilte ein
Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.
In der Vorwoche seien im Durchschnitt 39 Prozent der Kinder in den
Kindertageseinrichtungen betreut worden.

Die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Corona-Krise haben zunächst

keine unmittelbaren, allgemeinen Auswirkungen auf die
Kinderbetreuung. Wann es welche Öffnungsschritte in Schulen und
Kindertagesstätten geben soll, wurde nicht bundeseinheitlich
geregelt. Die meisten coronabedingten Einschränkungen werden bis zum
7. März verlängert. Eine Ausnahme wurde hingegen für Friseure
beschlossen: Sie sollen unter strikten Hygiene-Auflagen bereits
Anfang März wieder öffnen dürfen.

Ziel für die Kitas in NRW sei es, «möglichst eine längere zeitliche

Perspektive bis zu den Osterferien zu eröffnen», erklärte das
Familienministerium. Dazu liefen bereits intensive Gespräche mit
allen beteiligten Akteuren. Zum weiteren Vorgehen ab dem 22. Februar
- das ist in den meisten Ländern der Startschuss für die Rückkehr zum

Präsenzunterricht an Grundschulen - werde das Ministerium
«schnellstmöglich und ausführlich informieren».

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) betonte: «Ich freue mich,
dass wir den Beschäftigten in den Kitas und den
Kindertagespflegepersonen eine Vervierfachung der Testmöglichkeiten
ermöglichen können und sie sich zukünftig zweimal pro Woche
freiwillig testen lassen können.»

Eine Befreiung von den Elternbeiträgen für die Kitas für den Monat
Februar ist indes weiter nicht in Sicht. Diese Frage sei Teil der
Gespräche mit Eltern, Gewerkschaften, Kommunen und Trägern,
bekräftigte das Familienministerium auf dpa-Anfrage.

Für Januar hatten Land und Kommunen die Elternbeiträge für
Kindergärten, Tageseltern sowie Betreuungsangebote der Offenen
Ganztagsschule (OGS) übernommen. Im vergangenen Sommer waren die
Gebühren coronabedingt bereits für zwei Monate zur Hälfte erlassen
worden. Die SPD-Opposition fordert, dass das Land die Gebühren für
die gesamte Dauer der Pandemie aussetzt.