Kieler Staatskanzlei zu Kritik: Hamburg kannte Lockerungsentscheidung

Hamburg (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Landesregierung hat Kritik
aus Hamburg an der Öffnung von Zoos, Gartenbaucentern und Blumenläden
zum 1. März zurückgewiesen. «Wir haben in der Koalition gestern Abend

einen Abgleich zwischen den Regelungsunterschieden der norddeutschen
Länder vorgenommen und dabei entschieden, die in Teilen lockereren
Regelungen in Hamburg auch in Schleswig-Holstein umzusetzen,
beispielweise bei den Fahrschulen», erklärte Staatskanzleichef Dirk
Schrödter am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

«In diesem Zusammenhang haben wir auch beschlossen, die Blumenläden
und Gartencenter zum 1. März zu öffnen.» Dies sei am Donnerstagmorgen

zwischen den Chefs der Staatskanzleien aus Hamburg, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein erörtert worden. «Hamburg kannte die Entscheidung
aus Schleswig-Holstein», sagte Schrödter.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hatte die
von Schleswig-Holstein und auch Niedersachsen angekündigten
Lockerungen scharf kritisiert. «Ich bin schon einigermaßen erstaunt
über das Agieren einiger Landesregierungen in unserer Nachbarschaft»,
sagte sie am Donnerstag. Alle Länder täten gut daran, die Beschlüsse

der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin von Mittwochabend
ernstzunehmen. Fegebank warnte vor einem unterschiedlichen Vorgehen:
«Dann kommen wir wieder in so eine Art Lockerungskakophonie.»

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bekräftigte, Hamburg werde die
Beschlüsse konsequent und ohne Änderungen umsetzen. Wegen der
Unsicherheit über die Virusvarianten sei jetzt nicht der Zeitpunkt,
über Öffnungskonzepte in Deutschland zu beraten.