Testöffnungen in Vorpommern-Rügen? Landrat äußert Bedenken

Stralsund (dpa/mv) - Nachdem Ministerpräsidentin Manuela Schwesig
(SPD) testweise Öffnungen für Teile der vom Corona-Lockdown
betroffenen Wirtschaft in Aussicht gestellt hat, hat der Landrat von
Vorpommern-Rügen Bedenken geäußert. Grundsätzlich begrüße Stefa
n
Kerth (SPD) diese Möglichkeit sehr, hieß es in einer Mitteilung vom
Donnerstag. Er verweise allerdings auf die Nähe zum Landkreis
Vorpommern-Greifswald mit seinen vielen Corona-Infektionen. Es
bestehe die Gefahr, dass sie aus dem benachbarten Kreis eingeschleppt
werden, wenn Menschen Angebote in Vorpommern-Rügen in Anspruch nehmen
wollen. Das Gefälle der Inzidenzen müsse zunächst abnehmen.

Schwesig hatte nach den Corona-Beratungen von Bund und Ländern
Testöffnungen für die Stadt Rostock und den Landkreis
Vorpommern-Rügen in Aussicht gestellt. In beiden Regionen lagen die
Infektionszahlen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen zuletzt unter
35. Genaueres war zunächst nicht bekannt und sollte am Donnerstag
beraten werden.

Wegen der Nähe zu Vorpommern-Greifswald, das zuletzt bei der
Sieben-Tage-Inzidenz über 200 lag, habe man etwas weniger
Handlungsspielräume als in der Hansestadt Rostock, hieß es vom
Landkreis Vorpommern-Rügen. Sinnvoll seien für etwaige Testöffnungen

(körpernahe) Dienstleistungen mit Terminvergabe.

«Kontaktreduktion hat immer noch Priorität. Wirtschaftliche Not
abzuräumen ebenso.» Hier gelte es, eine Balance zu finden. «Wir
wollen um jeden Preis einen Jojo-Effekt vermeiden.» Bezüglich
geplanter Schulöffnungen teilte der Landkreis mit, dass
Entscheidungen vom Land getroffen werden. Der Landrat werde sich aber
immer für die Öffnung von Schulen und Kitas einsetzen.