Corona-Hotspot führt Schnelltests für alle Bewohner ein

Meiningen (dpa/th) - Bürgerinnen und Bürger im Landkreis
Schmalkalden-Meiningen können sich künftig kostenlos per Schnelltest
auf das Coronavirus untersuchen lassen. Damit wolle man dem auch im
Lockdown anhaltend hohen Infektionsgeschehen begegnen, teilte das
Landratsamt am Donnerstag mit. Seit Wochen ist die Zahl der
Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000
Einwohner in dem Landkreis besonders hoch. Mit einer Inzidenz von
rund 228 lag dort nach Zahlen des Robert Koch-Instituts am Donnerstag
thüringenweit der höchste Wert vor. Für die kostenlosen Schnelltests

für alle Bürger habe man sich entschlossen, da diese sich etwa in
Rostock oder Tübingen bewährt hätten, hieß es.

«Neben der flächendeckenden Einhaltung der Hygieneregeln in allen
gesellschaftlichen Bereichen sind Schnelltests in der Breite nach
unserer Ansicht momentan die einzige Möglichkeit, die Fallzahlen
mittelfristig deutlich zu senken, da auf diese Weise Infektionsketten
frühzeitig unterbrochen werden können», sagte Krisenstabsleiterin und

Vizelandrätin Susanne Reum. Kurzfristig sei aber durch die erhöhte
Testfrequenz mit weiterhin hohen oder sogar steigenden Fallzahlen zu
rechnen. «Langfristig erhoffen wir uns aber durch die frühe
Unterbrechung von Infektionsketten sinkende Inzidenzen.»

Start für die kostenlosen Tests für alle Einwohner des Landkreises ab
dem siebten Lebensjahr soll am 22. Februar sein. Die Tests stehen
allen Bürgern ohne vorherige Anmeldung offen, sagte eine Sprecherin.
Wer allerdings Symptome habe, werde gebeten, eher einen Termin beim
Hausarzt zu vereinbaren, statt zu den stationären Testzentren zu
kommen. Drei davon sollen in den Städten Schmalkalden, Meiningen und
Zella-Mehlis öffnen. Zudem sollen dann mobile Teams im gesamten
Landkreis unterwegs sein, die kostenlose Schnelltests anbieten.
Mitgebracht werden muss entweder der Personalausweis oder der
Reisepass. Tests zur Verkürzung der Quarantäne sind nicht möglich.

Medizinische Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz und der Bundeswehr
sollen die Antigen-Schnelltests durchführen, deren Ergebnis in der
Regel nach wenigen Minuten vorliege. Fällt ein Test positiv aus, wird
vor Ort ein PCR-Test durchgeführt. Beim PCR-Test wird das Erbmaterial
der Viren so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann,
auch wenn es nur in geringen Mengen vorkommt.