Deutsche Modeindustrie fühlt sich im Stich gelassen

Köln/Berlin (dpa) - Die deutsche Modeindustrie fühlt sich von der
Politik in der Corona-Krise im Stich gelassen. Der Gesamtverband der
deutschen Textil- und Modeindustrie und der Modeverband GermanFashion
warnten am Donnerstag, mit der neuerlichen Lockdown-Verlängerung
stehe die Existenz von 960 Unternehmen der deutschen Mode- und
Schuhindustrie mit rund 96 000 Arbeitsplätzen auf dem Spiel.

«Wo keine Ware mehr verkauft werden kann, ordern die Händler auch
keine neue. Dies hat bereits jetzt massive Folgen für uns bis weit
ins nächste Jahr», klagten die Verbände in einem Brief an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil-
und Modeindustrie, Uwe Mazura, erklärte: «Wer die Läden fast ein
Vierteljahr schließt, hat die Verpflichtung den Unternehmen zu
helfen, die ihre Waren dort nicht mehr verkaufen können.» Doch
geschehe hier viel zu wenig. «Bundeswirtschafts- und
Bundesfinanzministerium lassen die heimischen Hersteller im Stich»,
klagte Mazura.