IHK: Lockdown geht an Substanz - Perspektive fehlt

Halle (dpa/sa) - Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK)
hat den bis in den März verlängerten Lockdown kritisiert. Den
Unternehmen fehle eine echte Perspektive. Die finanzielle Not vieler
Firmen verschärfe sich täglich, wenn Verdienstmöglichkeiten
beschnitten bleiben, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Brockmeier
am Donnerstag. Betroffen seien vor allem die Gastronomie, Hotellerie,
Reise- und Veranstaltungswirtschaft sowie große Teile des
Einzelhandels. Die Existenzangst nehme spürbar zu.

Eine aktuelle Umfrage der Kammer unter 626 Unternehmen im Süden
Sachsen-Anhalts habe ergeben, dass mehr als ein Viertel der
Unternehmen (28 Prozent) inzwischen ihr Eigenkapital angreift,
erklärte Brockmeier. Am häufigsten müssten Unternehmen des
Gastgewerbes und des Verkehrsgewerbes an ihre Reserven gehen. Der
IHK-Chef forderte Bund und Land auf, einen Perspektivplan noch vor
dem für Anfang März geplanten nächsten Treffen vorzulegen. Die IHK
Halle-Dessau vertritt nach eigenen Angaben rund 56 000 Firmen im
Süden Sachsen-Anhalts.