Fasching im Fenster: Corona-Alternative zum Maschkera-Gehen

Farchant (dpa) - Zuhause bleiben heißt es auch für Hexen, Gnome,
Schellenrührer und andere Faschingsgestalten - und so grüßen im
oberbayerischen Farchant Figuren mit historischen Masken aus den
Fenstern. Entlang des «Farchanter Maschkerawegs» sind die Larven
ausgestellt, die sonst Einheimische beim traditionellen
Maschkera-Gehen tragen. Nun winken Maskierte in Schaufenster oder
feixen von Balkonen herunter. Die Corona-konforme Idee des
Maschkera-Stammtischs in Farchant habe rege Resonanz gefunden -
sogar aus den Niederlanden sei ein Fenster-Foto angekommen, sagte der
Vorsitzende Hannes Porer. Der «Münchner Merkur» hatte darüber
berichtet.

Mit Schellen und teils auch mit Kuhglocken ziehen üblicherweise vor
allem am sogenannten Unsinnigen Donnerstag «Maschkera» - Maskierte -
mit historischen geschnitzten Holzmasken durch die Orte im
Werdenfelser Land. Nach altem Brauch läuten sie damit den Frühling
ein und vertreiben die Dämonen der dunklen Jahreszeit. Doch dieses
Jahr sind Umzüge verboten.

«Ein Spaziergang ist ja Corona-technisch erlaubt - und so haben alle
etwas von unserer «Fosenocht»», sagt Porer. «Ein bisschen Freude,
glaube ich, können wir alle vertragen.» Geschlossene Geschäfte und
Wirtschaften stellen ihre Schaufenster bereit. In der Post liegt
bereits ein Plan aus, wo die Maschkera im Ort zu finden sind.

Die Gestalten in den Fenstern tragen Schärpen mit der Aufschrift: «In
stiller Trauer». Den Lärm, den die Schellenrührer sonst machen, um
die dunkle Jahreszeit zu vertreiben, wird es nicht geben. Porer: «Der
Winter muss heuer von selber weggehen.»