Caritas: Vordrängeln beim Impfen unsozial

München (dpa/lby) - Die Caritas München und Oberbayern hat sich nach
Berichten über Vordrängler beim Impfen gegen das Coronavirus klar
gegen eine solche Praxis ausgesprochen. «Wir halten uns strikt an die
Vorgaben und Verordnungen. Die Haltung unseres Vorstands und der
Leitungskräfte ist: «Impfen ja klar - wenn ich dran bin»», teilte d
ie
Hilfsorganisation am Donnerstag in München mit. «Dass sich politische
Mandatsträger vordrängeln, spricht für sich und nicht gerade für ei
ne
soziale Einstellung.»

Der Verband forderte erneut eine möglichst rasche Impfung von
Beschäftigten in Kindertagesstätten und von Sozialarbeitern. «Unseres

Erachtens braucht es darüber hinaus unbedingt eine weitergehende
Strategie für die Altenheime.» Momentan seien die Impfquoten hoch.
«Aber wie können diese gehalten werden, wenn neue Bewohner/-innen
einziehen? Dafür braucht es eine politische Lösung, einen Plan.»

In Pflegeheimen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Schwaben soll es nach
einem Zeitungsbericht zu unzulässigen Impfungen gekommen sein. Wie
die «Augsburger Allgemeine» berichtet, sollen Angaben in Augsburger
AWO-Heimen so manipuliert worden sein, dass zwei Lebenspartner von
Heimleitern Impfungen erhielten. Die zwei Betroffenen seien als
Mitarbeiter ausgegeben worden, obwohl sie nicht in den Einrichtungen
arbeiteten. Der schwäbische AWO-Bezirksverband wollte dazu im Laufe
des Tages eine Erklärung abgeben.