Schulen sollen schrittweise öffnen - Skepsis und Lob

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die in NRW geplante Rückkehr jüngerer Schüle
r
und Jugendlicher der Abschlussklassen in die Unterrichtsräume hat
Skepsis wie auch Zustimmung ausgelöst. Der angekündigte teilweise
Präsenzunterricht ab dem 22. Februar dürfe nur in kleinen Gruppen
stattfinden und sei grundsätzlich nur im Wechselmodell denkbar,
mahnte der Verband Bildung und Erziehung am Donnerstag. Auch wenn
Schule «Sehnsuchtsort» geworden sei, müsse der Infektionsschutz
weiter im Mittelpunkt stehen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Bund kritisierte
es als «Eigentor», den Ländern bei den Schulen freie Hand zu geben.
Die Bundesvorsitzende Marlis Tepe sagte dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland, es fehle ein deutschlandweit einheitlicher Stufenplan.
Die GEW in NRW signalsierte dagegen Zustimmung für die Landespläne.
Mit den Jüngsten zu beginnen, sei vernünftig. Den Schulen bleibe
Vorbereitungszeit, sich auf den anspruchsvollen Unterrichtsbetrieb
einzustellen. Um Präsenz- und Distanzunterricht, Betreuung und
Ganztagsangebote anzubieten, brauche es mehr Personal.

Auch der Landkreistag begrüßte das angekündigte weitere
Vorgehen. Schule, Bildung und Kinderbetreuung hätten «absolute
Priorität», Kindern und Familien werde im Lockdown viel zugemutet.
Geschlossene Schulen und Kitas gefährdeten Kindeswohl und
Bildungschancen - das gelte besonders für die Grundschulen, sagte
Verbandspräsident Thomas Hendele laut Mitteilung.

Zur weiteren Bekämpfung der Pandemie sollen die Länder bei den
Schulen in Eigenregie verfahren. Als Perspektive gilt in NRW: Falle
die Wocheninzidenz in NRW auf 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
oder darunter, werde man wieder zum Präsenzunterricht übergehen,
hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch angekündigt.
Davon unabhängig machen den Anfang Grundschulen und Förderschulen der
Primarstufe am 22. Februar mit einem Wechselmodell. Zudem sollen dann
Schüler, die 2021 ihren Abschluss planen, in den Präsenzmodus
zurückkehren. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wollte am
Mittag den Landtag unterrichten.