Zeitung: Unregelmäßigkeiten bei Impfungen in AWO-Heimen

Augsburg (dpa/lby) - In Pflegeheimen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in
Schwaben soll es nach einem Zeitungsbericht zu unzulässigen Impfungen
gekommen sein. Wie die «Augsburger Allgemeine» berichtet, sollen
Angaben in Augsburger AWO-Heimen so manipuliert worden sein, dass
zwei Lebenspartner von Heimleitern Impfungen erhielten. Die zwei
Betroffenen seien als Mitarbeiter ausgegeben worden, obwohl sie nicht
in den Einrichtungen arbeiteten.

Von dem schwäbischen AWO-Bezirksverband war am Donnerstag zunächst
keine Stellungnahme zu erhalten. Der Verband kündigte an, dass es im
Laufe des Tages eine Erklärung geben werde.

Der Vorsitzende des AWO-Landesverbandes machte klar, dass dies nicht
akzeptabel sei. Sollten Impfungen auf die beschriebene Art
erschlichen worden sein, missbillige er dies, erklärte AWO-Chef
Thomas Beyer. «Ich erwarte, dass bei Impfungen in AWO-Heimen in
Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Impfärzten die Vorschriften
in jeder Weise eingehalten werden.»

In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass auch hochrangige
Kommunalpolitiker und der Augsburger Bischof Bertram Meier bereits
geimpft worden sind. Das Bistum begründete dies damit, dass der
Bischof in Pflegeheimen als Seelsorger arbeite und somit wie Personal
der Heime anzusehen sei. Die Politiker aus Nordschwaben erklärten,
sie seien gefragt worden, ob sie sich kurzfristig impfen lassen
wollten, nachdem Impfdosen übrig geblieben seien.