Lehrerverband: Schulen erst öffnen, wenn Lehrer geimpft wurden

Erfurt (dpa/th) - Nach Meinung des Thüringer Lehrerverbands (tlv)
sollen Schulen erst wieder öffnen, wenn Lehrkräfte die Chance hatten,
sich impfen zu lassen. «Ein Vorziehen des Impftermins kann nur dann
wirklich wirksam sein, wenn die Öffnung daran gekoppelt wird»,
erklärte tlv-Vorsitzender Rolf Busch am Donnerstag. Bund und Länder
hatten sich am Mittwochabend darauf verständigt, dass
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) prüfen soll, Lehrkräfte
und Erzieherinnen in der Impfreihenfolge vorzuziehen und ihnen eine
höhere Priorität einzuräumen. Busch begrüßte dieses Vorhaben.

Die Länder-Regierungschefs und - chefinnen und Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) bekräftigten in ihrer Schalte auch, dass Bildung
Ländersache ist. Die Bundesländer haben damit weitgehend freie Hand,
zu entscheiden, wann Kitas und Schulen wieder öffnen und unter
welchen Voraussetzungen.

Busch appellierte an die Thüringer Landesregierung,
«verantwortungsvoll mit ihrer Freiheit in Bezug auf die Öffnung der
Schulen und Kitas umzugehen.»

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) deutete am Mittwoch
an, dass Wechselunterricht ab einem Wert unter 100 Neuinfektionen pro
100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen thüringenweit denkbar sei.
«Wir müssen Kindern und Schulen wieder Perspektiven eröffnen», hatt
e
Ramelow gesagt. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte in der
Vergangenheit eine Komplett-Öffnung der Schulen ebenfalls an die
Inzidenz geknüpft und dies ab einer stabilen Inzidenz von unter 50 in
Aussicht gestellt. Bislang ist jedoch noch unklar, wie es in
Thüringen bei der Frage nach Schulöffnungen weitergeht.