Lockdown-Studie: Kinder seltener in Klinik - mit Depressionen öfter

München (dpa/lby) - Im ersten Lockdown sind deutlich weniger Kinder
und Jugendliche in Bayern in einem Krankenhaus behandelt worden als
üblich. Stationäre Einweisungen wegen Depressionen und Angststörungen

hingegen nahmen zu. Dies ergab eine Auswertung der Daten der
Krankenkasse DAK Bayern, die der Deutschen Presse-Agentur in München
am Donnerstag vorlag. Danach sank die Zahl der Klinikbehandlungen im
März und April 2020 um 45 Prozent, die Zahl der Operationen von
Kindern und Jugendlichen um 49 Prozent.

Besonders deutlich fiel der Rückgang bei Darminfektionen, Bronchitis
und Alkoholmissbrauch aus. Dagegen nahmen stationäre Behandlungen
wegen Depressionen und besonders wegen Belastungsstörungen zu.

Am Vortag hatte eine Studie des Universitätsklinikums
Hamburg-Eppendorf publik gemacht, dass ein knappes Jahr nach Beginn
der Corona-Pandemie fast jedes dritte Kind in Deutschland psychische
Auffälligkeiten zeigt. Für die DAK-Studie wurden die anonymisierten
Krankenhausdaten von mehr als 100 000 versicherten Kindern und
Jugendlichen aus Bayern bis 17 Jahre ausgewertet.