Walter-Borjans hält Absenken des Inzidenzwerts für unumgänglich

Berlin (dpa) - Als unumgänglich hat SPD-Chef Norbert Walter-Borjans
den Beschluss von Bund und Ländern verteidigt, Lockerungen der
Corona-Auflagen erst bei einem Rückgang der sogenannten
Sieben-Tage-Inzidenz auf 35 ins Auge zu fassen. «Dabei wird die neue
Herausforderung berücksichtigt, die sich durch veränderte, wesentlich
infektiösere Varianten des Coronavirus ergibt», sagte Walter-Borjans
der «Rheinischen Post» (Donnerstag). «Wenn wir den Fuß zu früh vo
n
der Bremse nehmen, droht die Gefahr, dass die Schussfahrt in die
Überlastung unseres Gesundheitswesens mit vielen vermeidbaren
Todesopfern unvermittelt weitergeht.»

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen einer Woche an. Bund und Länder hatten am Mittwoch
beschlossen, dass weitere Öffnungen durch die Länder erst erfolgen
sollen, wenn eine «stabile» Inzidenz von höchstens 35 erreicht ist.
Dann sollen zum Beispiel der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie
Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen wieder aufmachen können. Am
Mittwochmorgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert
Koch-Instituts bundesweit bei 68.