Gebauer: Ab 50er-Inzidenz wieder landesweit Präsenzunterricht

Seit Mitte Dezember sind die Schüler in NRW im Distanzunterricht. Als
erstes sollen am 22. Februar die Grundschüler tageweise zurückkehren.
Für Ältere Schüler wird das Öffnungsdatum an weiter sinkende Zahlen

gekoppelt.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen
starten am 22. Februar mit einem Unterricht in Wechselmodellen. Das
kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch nach den
Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise an. Auch Förderschulen der
Primarstufe sollten dann wieder beginnen. Die Jüngsten litten am
meisten unter den Corona-Beschränkungen, hieß es.

Der Präsenzunterricht für alle weiteren Schüler soll dann an die
weitere Infektionsentwicklung gekoppelt werden. So will
Nordrhein-Westfalen wieder alle Schulformen öffnen, sobald der
Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen
sieben Tagen erreicht ist, wie Gebauer weiter ankündigte. Das
Ministerium habe ein umfassendes Schutzkonzept beschlossen. Künftig
solle es zwei Corona-Tests für Lehrer pro Woche geben.

Bei ihren Beratungen über die Corona-Maßnahmen hatten Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) und die Länderregierungsschefs in einer
Videokonferenz vereinbart, dass es für die Öffnung der Schulen nach
der weitgehenden Schließung im Corona-Lockdown keine einheitliche
Regelung geben soll. Vielmehr sollen die Länder darüber im Rahmen
ihrer Kultushoheit selbst entscheiden.

Merkel hätte sich nach eigener Aussage eine Öffnung von Schulen und
Kitas um den 1. März herum gewünscht. Sie habe bestimmte eigene
Vorstellungen gehabt, sagte die Kanzlerin, aber im Föderalismus gebe
es tief verankerte Länderzuständigkeiten und dazu gehörten Schulen
und Kitas. «Und da ist es ganz einfach nicht möglich, dass ich als
Bundeskanzlerin mich so durchsetzen kann, als hätte ich da ein
Vetorecht», sagte Merkel nach den Beratungen. Deshalb habe man
gesagt, die Kultushoheit zähle und die Länder würden das in eigener
Verantwortung entscheiden.

In Nordrhein-Westfalen wird seit Mitte Dezember in allen Schulen zur
Eindämmung der Corona-Infektionen Distanzunterricht erteilt.
Bundesweit sind die meisten Kitas und Schulen seitdem geschlossen
oder in stark eingeschränktem Betrieb. Für Abschlussklassen gibt es
Ausnahmen und für Kita-Kinder und Grundschüler Betreuungsangebote,
wenn Eltern keine anderen Möglichkeiten haben. Die Länder handhaben
das unterschiedlich streng. So findet in Niedersachsen seit Januar an
Grundschulen auch bereits in eingeschränkter Form Unterricht statt.
Sachsen hatte bereits am Dienstag beschlossen, in der kommenden Woche
den Grundschul- und Kita-Betrieb wieder aufzunehmen.