Woidke: Grundschulen sollen bald für Wechselunterricht öffnen

Die jüngeren Schülerinnen und Schüler können voraussichtlich bald
zumindest teilweise zurück in die Schulen - im Wechsel mit dem Pauken
zuhause. Regierungschef Woidke gibt nach der Bund-Länder-Konferenz
eine Perspektive.

Potsdam (dpa/bb) - Die Grundschulen in Brandenburg können nach
Angaben von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) voraussichtlich am
22. Februar wieder mit Wechselunterricht in der Corona-Krise öffnen.
Das kündigte der Regierungschef am Mittwoch nach Gesprächen von Bund
und Ländern an. Der Kabinettsbeschluss dazu sei für diesen Freitag
vorgesehen. Der Lockdown solle im Grundsatz bis 7. März verlängert
werden, Friseurläden sollten aber bereits ab 1. März wieder öffnen

können. Insbesondere ältere Menschen seien darauf angewiesen, diese
Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.

«Zum Beispiel werden die Grundschulen schon in den Ländern an
unterschiedlichen Daten, aber bei den meisten - wahrscheinlich auch
bei uns in Brandenburg - am 22. Februar ihre Pforten wieder öffnen im
Wechselunterricht für die Schülerinnen und Schüler», sagte Woidke

im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

Vorgesehen sei, für Lockerungen den Wert von unter 35 neuen
Infektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche anzupeilen. «Das
können wir vielleicht in drei, vier Wochen erreichen in Brandenburg,
um dann auch über weitere Öffnungsschritte zu reden, beispielsweise
hier den Einzelhandel.» Die Zahl der Ansteckungen pro 100 000
Einwohner in einer Woche lag am Mittwoch im Land bei rund 80. Der
Regierungschef gab keine Entwarnung: «Wir sind noch nicht durch.»
Woidke sprach von einem großen dunklen Schatten wegen der
Coronavirus-Varianten.

Seit dem 16. Dezember gilt in Brandenburg ein harter Lockdown. Damals
wurden Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Läden sind geschlossen,
außer den Geschäften für Dinge des täglichen Bedarfs wie Supermär
kte,
Bäckereien, Apotheken und Drogerien, aber auch Buchhandlungen. Auch
Friseurläden haben zu. Alkoholtrinken ist in der Öffentlichkeit
verboten.

Ab 9. Januar schränkte Brandenburg den Bewegungsradius in extremen
Corona-Hotspots mit mehr als 200 neuen Infektionen pro 100 000
Einwohner in einer Woche ein - dort sind touristische Reisen und
Sport außerhalb eines Radius von 15 Kilometern um die Kommune
verboten. Die nächtliche Ausgangsbeschränkung wurde dagegen
aufgehoben.

Die Kultusminister der Länder hatten sich am Montag bei weiter
sinkenden Corona-Zahlen dafür ausgesprochen, dass die Schulen in
Deutschland ab der kommenden Woche schrittweise wieder aufmachen
sollen. Präsidentin der Kultusministerkonferenz ist derzeit
Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).